Die Technische Analyse (TA) untersucht anhand von Charts die historischen Kursbewegungen an den Märkten, um zukünftige Kursentwicklungen bestmöglich vorhersagen zu können. Um dieser Aussage gerecht zu werden, werden folgende Ansätze berücksichtigt.
Prinzipielles, Grundannahmen und Ziele:
Der Kurs (Preis) ist wichtiger als das Volumen!
Das Volumen hat sekundären Charakter und ist als Indikator zu verstehen. Das Volumen findet seine Anwendung in der Formationsanalyse.
Börse ist Psychologie!
Das Verhalten der Börsenteilnehmer ist vor allem dann gut zu erkennen, wenn sich im Chartbild Formationen und Muster abbilden. Oft wiederholt sich das Verhalten der Marktteilnehmer an Begrenzungslinien (Unterstützungen und Widerständen) und beim Ausbruch aus den Formationen.
Die Geschichte wiederholt sich!
Diese Aussage bezieht sich vor allem auf mögliche zukünftige Kursbewegungen und findet Anwendung bei ausgebildeten Formationen und Mustern. Das trifft auch auf Konstellationen bei den Indikatoren (Divergenzen, Konvergenzen und Extremwerte) zu.
Trends bewegen sich solange in eine Richtung, bis eindeutige Anzeichen vorliegen, dass sie gebrochen sind!
Diese Aussage bezieht sich auf den Bruch von markanten charttechnischen Unterstützungen und Widerständen. Auch der Bruch von Trendlinien ist hier zu beachten.
Die TA setzt auf das frühzeitige Aufspüren und Erkennen von Trendänderungen sowohl in primären, sekundären und tertiären Zeiträumen!
Primärer Trend > 1 Jahr; Sekundärer Trend > 3 Wochen bis einige Monate; Tertiärer Trend ungefähr 3 bis 4 Wochen.
Die TA unterstützt beim Festlegen und Verbessern des Timings (Eröffnung und Ausstieg aus Positionen)!
Mit der TA lassen sich anhand charttechnischer Gesichtspunkte gute Aussagen zum Einstieg, Kursziel und Stopp Loss treffen. Sie können erkennen, ob das Chancen/Risiko-Verhältnis lohnenswert ist.
Die Ursprünge der Technischen Analyse sind auf die Theorien von Charles Henry Dow zurückzuführen. Er veröffentlichte seine Ansätze in mehreren Artikeln, die im Wall Street Journal veröffentlicht wurden. Die heute bekannten Dow Jones Indizes (Industrial und Transportation) wurden von den Herren Charles Henry Dow und Edward Jones entwickelt.
Dow Theorie (Kurzfassung):
Die Indizes diskontieren alles!
D.h. Informationen zu fundamentalen Daten sowie politische und psychologische Einflüsse sind bereits im Marktpreis enthalten. Es ist nicht notwendig, den Kursen etwas hinzuzufügen oder Korrekturen (z.B. aufgrund von Währungseinflüssen) durchzuführen.
Der Markt bewegt sich in drei Trends!
Primärer Trend > 1 Jahr bis mehrere Jahre; Sekundärer Trend > 3 Wochen bis einige Monate; Tertiärer Trend ungefähr 3 bis 4 Wochen.
Primäre Trends weisen drei Phasen auf!
Akkumulationsphase:
Hier steigen die gut informierten und kommerziellen Händler ein.
Phase der öffentlichen Beteiligung:
Die Kurse sind bereits eine Weile gestiegen und nehmen Fahrt auf. Die breite Masse springt auf den fahrenden Zug auf.
Distributionsphase:
Die Trendbewegung schwächt sich ab und erschöpft sich. Die Händler aus der Akkumulationsphase beginnen ihre Positionen abzubauen. Hier springen die letzten Zweifler noch auf den Zug auf. Bereits kleine negative Ereignisse können den Kurs zum Abstürzen bringen.
Industrie- und Transportindex müssen sich gegenseitig bestätigen!
Dow Jones Industrie und Dow Jones Transportation müssen die gleichen Signale zu Beginn einer Hausse oder Baisse geben. Sie müssen sich im Verlauf bestätigen.
Das Volumen muss den Trend bestätigen!
Das Volumen sollte in einem Aufwärtstrend bei steigenden Kursen ebenfalls steigen und bei fallenden Kursen (Gegenbewegung im Aufwärtstrend) ebenfalls zurückgehen. In einem Abwärtstrend sollte das Volumen bei fallenden Kursen ansteigen und bei steigenden Kursen (Gegenbewegung im Abwärtstrend) zurück gehen.
Ein Trend ist so lange gültig, bis es eindeutige Anzeichen für eine Umkehr gibt!
Hier ist der Bruch von Unterstützungen bzw. Widerständen und Trendlinien gemeint, aber auch Trendfolgesysteme können solche Signale liefern. Dow hat sich ausschließlich auf Schlusskurse verlassen. Intradayverletzungen betrachtete er als nicht gültige Signale.
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.