Trendlinien, Trendbruch und Trendkanäle

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Trendlinien werden nach bestimmten Vorgaben gezeichnet. So ist in der Literatur zur technischen Analyse zu lesen, dass Aufwärtstrendlinien an steigende Tiefpunkte und Abwärtstrendlinien an fallende Hochpunkte angelegt werden. Dabei wird zwischen vorläufigen und bestätigten Trendlinien unterschieden. Vorläufige Trendlinien bestehen aus zwei steigenden Tiefpunkten oder zwei fallenden Hochpunkten. Bestätigte Trendlinien benötigen mindestens drei oder mehrere verbundene Punkte. Akzeleriert ein Trend, dann müssen die Trendlinien an die neue Steigung angepasst werden. Liegen sich beschleunigende Trendbewegungen vor, wird anstelle von Trendlinien der Einsatz von gleitenden Durchschnitten empfohlen. Die Auswirkungen beim Bruch der gleitenden Durchschnitte ist oft beachtlich.

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Um einen Trendlinienbruch auf Gültigkeit zu prüfen, sollten folgende Kriterien geprüft werden:

  • Die 3-Prozent-Regel: Der Schlusskurs muss mindestens 3% von der Trendlinie entfernt liegen.
  • Die 2-Tage-Regel: Der Schlusskurs muss mindestens 2 Tage jenseits der Trendlinie liegen.
  • Zusätzliche Bestätigung des Trendlinienbruchs erfolgt dann, wenn ein Volumenanstieg verzeichnet wird.
  • Erfolgt der Trendlinienbruch in Verbindung mit einem Gap, ist das ebenfalls eine zusätzliche Bestätigung für den Trendlinienbruch
  • Erfolgt der Trendlinienbruch bei langristigen Trends im logarithmischen Chart, dann ist dieser signifikanter zu werten, als der Bruch im arithmetischen Chart.

Neben den o.g. Regeln zum Trendbruch, werden natürlich auch weitere Methoden wie das Fächerprinzip, Speedlines oder Gannlinien zur Bestimmung des Trendbruchs herangezogen. Zudem werden Warnsignale gesetzt, wenn sich das Volumen nicht mehr mit dem Trend bewegt oder die Rückkehrlinie in einem Trendkanal nicht mehr erreicht wird. Auch Divergenzen zwischen dem Kursverlauf und diversen Indikatoren und Trendumkehr-Formationen sind erste Warnsignale für einen laufenden Trend. Zu den genannten Methoden, Indikatoren und Formationen werde ich separate Blogartikel verfassen.

 

Trendkanäle bestehen aus einer Trend- und einer Rückkehr- bzw. Kanallinie. Bei einem Aufwärtstrend befindet sich die Trendlinie unten und die Rückkehrlinie oben. Im Abwärtstrend ist das umgekehrt. Wer den Regeln von Trendfolgetradern folgt, beachtet beim Traden von Trendkanälen folgende Ansätze:

  • In einem Aufwärtstrendkanal werden an der Rückkehrlinie keine Shortpositionen eröffnet, sondern Longpositionen beim Rücklauf an die Trendlinie des Kanals.
  • In einem Abwärtstrendkanal werden an der Rückkehrlinie keine Longpositionen eröffnet, sondern Shortpositionen beim Anstieg an die Trendlinie des Kanals.

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Findet ein Trendlinienbruch statt, dann wird aus einer ehemaligen Unterstützungslinie eine Widerstandslinie und umgekehrt. Das gilt sowohl im Aufwärts-, Abwärts- und Seitwärtstrend. Dieser Wechsel von Unterstützung und Widerstand wird Paritätswechsel genannt.

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Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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