Rückblick: Der Dax notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 9.720 Punkten. Das entspricht einem Wochenplus von 54 Punkten (+0,6%). Die erste Handelswoche in den letzten 8 Handelswochen, die nicht über 9.900 Punkte notierte. Die Wochenkerze gleicht einem Doji mit einem Kerzenkörper unter der Mittellinie. Zudem stellt sie einen Inside Bar dar, da die komplette Kursbewegung innerhalb der letzten Wochenkerze stattgefunden hat. Eine Kerze, die Unsicherheit in den Märkten darstellt und die zweite Wochenkerze in Folge, die unter der langfristigen logarithmischen Trendlinie liegt. Der Bruch von logarithmischen Trendlinien wird in der technischen Analyse relevanter eingestuft, als der Bruch von arithmetischen Trendlinien. Eine Aussage lautet: Wird eine logarithmische Trendlinie gebrochen, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass der Kurs die arithmetische Trendlinie anläuft. Beim aktuellen Kursniveau bedeutet das einen weiteren Rückgang von ca. 1.000 Punkten! Sollte der SMA40 unterschritten werden, halte ich diesen Rückgang durchaus für möglich.
Im Tageschart ist gut zu erkennen, dass die Kurserholung mir der hoffnungsvollen, langen weißen Kerze vom Mittwoch nahezu punktgenau am 62%-Fibonacci Retracement der letzten Abwärtsbewegung endete. In diversen Artikeln wurde darauf hingewiesen, dass die Kerze vom Mittwoch den größten Kursgewinn seit April darstellt. Die langfristige Trendlinie konnte ebenfalls zurückerobert werden. Die Hoffnung auf weiter steigende Kurse wurde am Donnerstag jedoch frühzeitig eingetrübt. Der Dax eröffnete mit einem Gap-down und verzeichnete im Laufe des Tages deutliche Kursverluste. Vor allem gab die letzte Handelsstunde nochmals deutlich Punkte nach, was ein schlechtes Vorzeichen für den folgenden Handelstag ist. Am Freitag folgte eine erneute Gap-down Eröffnung. Die anfänglich anhaltenden Kursverluste konnten im Laufe des Tages wieder neutralisiert werden und der Kurs schloss über seiner Eröffnung, jedoch unter dem Vortagesschlusskurs. Die Freitagskerze gleicht einer Hammerkerze mit einem kleinen weißen Kerzenkörper. Der Schlusskurs liegt nahezu auf Höchstkursniveau. Die Kerze wurde unter erhöhtem Handelsvolumen (siehe Pfeil im Chart) generiert. Das stellt an für sich ein positives Zeichen dar. Negativ zu erwähnen ist, dass die Kerze erneut unter der Trendlinie geschlossen hat und der Dax unter seiner SMA50-Linie notiert. Zusätzlich hat der SMA20 (im Chart das mittlere Bollinger Band) den SMA50 von oben nach unten gekreuzt. Das gleicht einem Verkaufssignal, das jedoch noch bestätigt werden muss.
Ausblick: Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden hier ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart!
Im Stundenchart sind das Gap-down, die anfänglichen Verluste und die anschließende Kurserholung vom Freitag nochmals gut zu erkennen. Der SMA8 (Anzahl der täglichen Handelsstunden) hat den SMA42 (Anzahl der wöchentlichen Handelsstunden) von oben nach unten gekreuzt. Wie im Tageschart (SMA20 kreuzt SMA50), stellt das ein Verkaufssignal dar. Die Markttechnik hingegen hat im SlowStochastik ein erstes Kaufsignal generiert, indem die Signallinie und der überverkaufte Bereich (20%) von unten nach oben gekreuzt wurde. Wird dieses Kaufsignal ebenfalls vom MACD bestätigt (Kreuzung steht kurz bevor), kann das als Einstiegssignal für risikobereite Trader genutzt werden. Weniger risikobereite Long-Trader sollten die zusätzliche Kreuzung des SMA8 und des SMA42 von unten nach oben abwarten. Schließt der Kurs über 9.880 Punkte, rechne ich mit dem Test des ATH. Fällt der Kurs hingegen unter 9.650 Punkte stellt das für risikobereite Short-Trader eine erste Möglichkeit für den Einstieg dar. Unter 9.610 Punkte rechne ich mit dynamisch fallenden Kursen. Alle hier erwähnten Szenarien beziehen sich auf Schlusskursbasis im Stundenchart.
CFD-Trader
Und denken Sie dran: Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
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