Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 10.963 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursgewinn von 117 Punkten (+1,1%). Der lang ersehnte Bruch der 11.000 Punkte-Marke konnte am Freitag vollzogen werden. Das neue ATH wurde bei 11.014 Punkte markiert und die Höhe des Wochenschlusskurs feierte ebenfalls Prämiere. In den letzen fünf Wochen konnte der DAX 1.315 Punkte (+13,6%) zulegen. Dieser Hype wurde durch die Gerüchte zu den Anleihenankäufen der EZB ausgelöst und erreichte seinen Höhepunkt, als die Gerüchte zur Realität wurden. Das Handelsvolumen der vergangenen Woche war erneut hoch. Ein erneutes Anzeichen dafür, dass weiterhin große Investoren und Händler aktiv ins Marktgeschehen eingegriffen haben. Die Wochenkerze weist eine Range von > 400 Punkten auf und konnte nahe dem Wochenhoch schließen. Bereits die fünfte Handelswoche in Folge konnte die ehemalige einjährige Seitwärtsbewegung nachhaltig überwunden werden. Der Ausbruch ist somit als gültiger und nachhaltiger Ausbruch einzustufen. Sieht man vom Fehlausbruch im Oktober ab, beträgt die Schwankungsbreite der Seitwärtsbewegung ca. 1.100 bis 1.200 Punkte. Auf dieser Basis lässt sich ein mittelfristiges Kursziel bei 11.100 Punkte ermitteln, welches aktuell ca. 140 Punkte entfernt ist. Der sekundäre Aufwärtstrend mit dem Tief im Oktober ist klar aufwärts gerichtet und hat sich beschleunigt. Das Dead Cross der beiden SMAs 10 und 40 konnte in der letzten Handelswoche des Jahres 2014 in ein Golden Cross umgewandelt werden und hat bei der aktuellen Performance selbstverständlich weiterhin Bestand. Für mittel- bis langfristige Investoren ist das ein wichtiges und positives Signal vom Markt. Die Markttechnik sendet beim Trendfolgeindikator MACD und der SlowStochastik weiterhin Kaufsignale.
Der laufende sekundäre Aufwärtstrend (mit dem Tief im Oktober 2014) hat eine bestätigte Trendlinie im Tageschart ausgebildet. Seit dem Ausbruch (Mitte Januar) aus dem symmetrischen Dreieck (Fortsetzungsformation) hat die Beschleunigung des Tertiärtrends eingesetzt, die sicherlich durch die Entscheidung der EZB mitgetragen wurde. Das Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) bestätigt den Aufwärtstrend nach wie vor. Ein weiteres Signal, auf das mittel- und langfristige Anleger achten. Es gibt Anzeichen im Chartbild, die beachtet werden sollten und die ich Ihnen nun vorstellen möchte. Der starken weißen Kerze vom Donnerstag folgte am Freitag eine kleine Kerze (Range ca. 65 Punkte) die in den letzten Handelsstunden abverkauft wurde und einen Docht aufweist, der mehr als doppelt so lang ist, wie der Kerzenkörper. Folgt am Montag eine schwarze Kerze, die unter der Mittellinie des Körpers der starken weißen Kerze vom Donnerstag schließt, gleicht diese Formation (letzten drei Kerzen) einem Evening Star, welcher am Top ein starkes Verkaufssignal darstellt. Der Kursanstieg von Anfang Januar wurde von steigendem Volumen begleitet (Bestätigung) und der weitere Kursanstieg weist seit 26. Januar fallende Volumina (Divergenz) im Tageschart aus. Zudem hat der Trendfolgeindikator MACD seit einigen Tagen ein Verkaufssignal generiert und der Oszillator Rate of Change weist ebenfalls seit 26. Januar eine Divergenz zum Kursanstieg auf. Die Rate of Change gibt gleichermaßen Auskunft über die Kursdynamik einer Bewegung, wie der Momentum-Oszillator. Beobachten Sie die genannten Hinweise in der kommenden Handelswoche. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung auf 10.580 Punkte nachziehen.
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) hat sich erneut ein Doppeltop gebildet, das mit dem Überschreiten der 11.021 Punkte-Marke nach oben aufgelöst wird und erneut für steigende Kurse sorgen dürfte. Das Doppletop erfährt aktuell bei 10.642 Punkte seine Unterstützung, welche mit dem Unterschreiten der 10.589 Punkte-Marke seine Gültigkeit verlieren kann. Auf der Longseite wurde das Kursziel bei 11.242 Punkte aktiviert, indem der Kurs die 9.925 Punkte-Marke bereits vor einigen Wochen übersteigen konnte. Die Wertigkeit dieses Kursziels hat mit dem Bruch des ehemaligen ATH und des Doppeltops an Relevanz gewonnen und passt gut zum o.g. Kursziel aus dem Wochenchart. Gelingt in den ersten beiden Handelstagen der kommenden Handelswoche ein Schlusskurs über 11.000 Punkte, halte ich das Anlaufen der genannten Kursziele bereits in der kommenden Handelswoche für möglich. In der vergangenen Woche war das Geschehen an den Märkten vom Ukraine-Gipfel in Minsk geprägt. In der kommenden Handelswoche wird der Verlauf an den Börsen u.a. vom Ausgang der Verhandlungen mit Griechenland bestimmt werden, zudem stehen ebenfalls einige interessante Wirtschaftsdaten an, die Bewegung ins Spiel bringen können.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie erkennen, dass der DAX am Dienstag sein Tief in der ersten Handelsstunde markierte und anschließend seinen Angriff auf die 11.000 Punkte-Marke startete. Dynamisch überstieg der Index am Donnerstag die abwärts gerichtete Trendlinie und beschleunigte den gestarteten Aufwärtstrend. Das Triple Cross Over-System (SMAs 8, 21 und 42) sendet eindeutige Kaufsignale. Die Unterstützungen liegen bei den o.g. 10.940 und 10.890 Punkten und das ATH stellt den Widerstand dar. Ähnlich wie im Tageschart sendet die Markttechnik erste Warnsignale. Der Trendfolgeindikator MACD und der SlowStochastik haben beide Verkaufssignale generiert, die Beobachtung finden sollten. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.020 Punkte, können Long-Trader ihre Positionen platzieren bzw. können bereits gehaltene Long-Positionen aufgestockt werden.
Aggressive Shorttrader können erste Positionen unter 10.940 Punkte platzieren und ihre Positionen unter 10.890 Punkte aufstocken. Weniger mutige Shorttrader warten mit dem Einstieg sowohl den Bruch der aufwärts gerichteten Trendlinie als auch das Unterschreiten der 10.890 Punkte-Marke ab.
Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse (Woche, Tag und Stunde) bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.