Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.051 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursgewinn von 88 Punkten (+0,8%). Der Bruch der 11.000 Punkte-Marke in der KW07 konnte in der KW08 bestätigt werden. Das neue ATH wurde bei 11.082 Punkte markiert und die Höhe des Wochenschlusskurses feierte das sechste mal in Folge Premiere. Während diesen sechs Wochen konnte der DAX 1.403 Punkte (+14,5%) zulegen. Dieser Hype wurde durch die Gerüchte zu den Anleihenankäufen der EZB ausgelöst und erreichte seinen Höhepunkt, als die Gerüchte zur Realität wurden. Das Handelsvolumen der vergangenen Woche war erneut hoch, jedoch ist eine abnehmende Tendenz zu erkennen. Die Wochenkerze weist eine Range von mehr als 300 Punkten auf und konnte nahe dem Wochenhoch schließen. Bereits die sechste Handelswoche in Folge konnte die ehemalige einjährige Seitwärtsbewegung nachhaltig überwunden werden. Der Ausbruch ist somit als gültiger und nachhaltiger Ausbruch einzustufen. Sieht man vom Fehlausbruch im Oktober ab, beträgt die Schwankungsbreite der Seitwärtsbewegung ca. 1.100 bis 1.200 Punkte. Auf dieser Basis lässt sich ein mittelfristiges Kursziel bei 11.100 Punkte ermitteln, welches beim aktuellen Punktestand als erreicht angesehen werden kann. In der Nachbörse vom Freitag wurde dieses Niveau sogar um ca. 60 Punkte übertroffen. Weder die Krisensituation in der Ukraine, noch die Schuldenproblematik in Griechenland können den DAX momentan auf seine Reise Richtung Norden stoppen. Der sekundäre Aufwärtstrend mit dem Tief im Oktober ist klar aufwärts gerichtet und hat sich beschleunigt. Das Dead Cross der beiden SMAs 10 und 40 konnte in der letzten Handelswoche des Jahres 2014 in ein Golden Cross umgewandelt werden und hat bei der aktuellen Performance selbstverständlich weiterhin Bestand. Für mittel- bis langfristige Investoren ist das ein wichtiges und positives Signal vom Markt. Die Markttechnik sendet beim Trendfolgeindikator MACD und der SlowStochastik weiterhin Kaufsignale.
Der laufende sekundäre Aufwärtstrend (mit dem Tief im Oktober 2014) hat eine bestätigte Trendlinie im Tageschart ausgebildet. Seit dem Ausbruch (Mitte Januar) aus dem symmetrischen Dreieck (Fortsetzungsformation) hat die Beschleunigung des Tertiärtrends eingesetzt, die sicherlich durch die Entscheidung der EZB mitgetragen wird. Das Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) bestätigt den Aufwärtstrend nach wie vor. Ein weiteres Signal, auf das mittel- und langfristige Anleger achten. Das kleine Dreieck (bzw. Keil), welches sich über die letzten drei Handelswochen gebildet hat, konnte am Freitag per Schlusskurs überwunden werden. Die Formation kann im später folgenden Stundenchart besser nachvollzogen werden. In der abgelaufenen Handelswoche konnten erstmals Schlusskurse über 11.000 Punkte markiert werden. Der Kursanstieg von Anfang Januar wurde von steigendem Volumen begleitet (Bestätigung) und der weitere Kursanstieg weist seit 26. Januar fallende Volumina (Divergenz) im Tageschart aus. Die steigende Volumensäule vom Freitag sollte nicht überbewertet werden, da am Freitag kleiner Verfallstag war. Gegen 13 Uhr wurden große Kaufpositionen ausgelöst, welche den DAX für kurze Zeit nach oben katapultierte. Der Trendfolgeindikator MACD hat seit einigen Tagen ein Verkaufssignal generiert und der Oszillator Rate of Change (Momentum = Kursdynamik des Trendverhaltens) weist ebenfalls seit 26. Januar eine Divergenz zum Kursanstieg auf. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung auf 10.750 bzw. 10.580 Punkte nachziehen.
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) hat sich das in der KW07 geformte Doppeltop in der KW08 zu einem Dreifachtop entwickelt, welches mit dem Überschreiten der 11.021 Punkte-Marke nach oben aufgelöst wurde. Das Dreifachtop erfährt aktuell bei 10.802 Punkte seine Unterstützung, welche mit dem Unterschreiten der 10.748 Punkte-Marke seine Gültigkeit verlieren kann. Auf der Longseite hat das Kursziel bei 11.242 Punkte jetzt deutlich an Relevanz gewonnen. In der kommenden Handelswoche wird der Verlauf an den Börsen u.a. vom weiteren Verhandlungsverlauf mit Griechenland bestimmt werden. Bis Montagabend müssen seitens der griechischen Regierung akzeptable Spar- und Reformpläne vorgelegt werden, ansonsten steht die vereinbarte Verlängerung des Hilfsprogramms auf der Kippe. Zudem stehen einige interessante Wirtschaftsdaten an, die Bewegung ins Spiel bringen können.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie erkennen, dass sich der DAX seit einigen Wochen in einem Dreieck (leicht steigender Keil) bewegt, welches mit der letzten Handelsstunde auf Schlusskursbasis überschritten werden konnte. Mit dem Tief am Dienstag, hat sich der Aufwärtstrend im Stundenchart beschleunigt, was an der steigenden Trendlinie nachvollzogen werden kann. Das Triple Cross Over-System (SMAs 8, 21 und 42) sendet eindeutige Kaufsignale. Die Unterstützungen liegen bei 10.950, 10.920 und 10.870 Punkten und das ATH stellt den Widerstand dar. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.090 Punkte, können Long-Trader ihre Positionen platzieren bzw. können bereits gehaltene Long-Positionen aufgestockt werden.
Aggressive Shorttrader können erste Positionen unter 10.950 Punkte platzieren und ihre Positionen unter 10.920 Punkte aufstocken. Weniger mutige Shorttrader warten mit dem Einstieg zusätzlich ein vorläufiges Verkaufssignal im Triple Cross Over-System zur Bestätigung ab.
Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.