Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.902 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursgewinn von 351 Punkten (+3,0%). Der Höhenflug des deutschen Leitindex hält an und scheint aktuell durch nichts zu bremsen. Das neue ATH wurde bei 11.903 Punkte markiert und die Höhe des Wochenschlusskurses feierte das neunten mal in Folge Premiere. Während diesen neun Wochen konnte der DAX 2.253 Punkte (+23,4%) zulegen. Wahnsinn!!! Dieser Hype wurde durch die Öffnung der Geldschleusen der EZB ausgelöst uns sorgt m.E. für eine riesige Blase (fundamental ist die Art und Weise des Kursanstiegs nicht zu erklären => m.E. eine psychologische Überbewertung) , die sich irgendwann (bisher ist charttechnisch nicht zu erkennen, wann es soweit ist) entladen wird. Die Wochenkerze weist eine Range von 500 Punkten aus und konnte erneut nahe dem Wochenhoch schließen. Das Kursziel von 11.100 Punkten, welches sich auf Basis der Handelsspanne (1.100 bis 1.200 Punkte) der ehemaligen einjährigen Seitwärtsbewegung ermittelte, wurde in den letzten drei Wochen bereits um 800 Punkte überschritten. Sie können erkennen, dass sich der Index in einem Trendkanal bewegt und in den letzten Wochen akzelerierte. Der Kurs hat mit der letzten Wochenkerze die Kanal- bzw. Rückkehrlinie nach oben verlassen. In der letztwöchigen Analyse habe ich geschrieben, dass ich mit Widerstand an der Kanallinie rechne und diese nicht ohne Weiteres überwunden werden kann. Der Widerstand war lediglich an den ersten beiden Handelstagen zu verzeichnen und am Mittwoch folgte der Ausbruch mit der langen weißen Tageskerze. Jetzt kommt es darauf an, dass der Ausbruch Nachhaltigkeit zeigt und sich auch in der kommenden Woche behaupten kann. Der sekundäre Aufwärtstrend mit dem Tief im Oktober ist klar aufwärts gerichtet. Das Dead Cross der beiden SMAs 10 und 40 konnte in der letzten Handelswoche des Jahres 2014 in ein Golden Cross umgewandelt werden und hat bei der aktuellen Performance selbstverständlich weiterhin Bestand. Beim Trendfolgeindikator MACD und vom SlowStochastik-Oszillator stehen die Ampeln weiterhin auf grün. Für mittel- bis langfristige Investoren sind das wichtige und positive Signale vom Markt.
Im laufenden sekundären Aufwärtstrend (mit dem Tief im Oktober 2014) ist im Tagescharts deutlich zu erkennen, dass der Kurs aus dem Trendkanal ausgebrochen ist und sich weiter nach oben bewegt. Die Kanallinie wurde bereits mehrfach angelaufen und stellte sich bis vergangenen Mittwoch als Widerstand dar. Seit dem Ausbruch (Mitte Januar) aus dem symmetrischen Dreieck (Fortsetzungsformation) hat die Beschleunigung des Tertiärtrends eingesetzt, die sicherlich durch die Entscheidung der EZB mitgetragen wird. Das Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) bestätigt den Aufwärtstrend nach wie vor. Ein weiteres Signal, auf das mittel- und langfristige Anleger achten. Das kleine Dreieck (bzw. Keil), welches sich über die letzten Handelswochen bildete, konnte vor drei Wochen nach oben aufgelöst werden und seitdem beschleunigte sich der tertiäre Aufwärtstrend erneut. Auch hier sendet die Markttechnik vom Trendfolgeindikator MACD und der SlowStochastik weiterhin Kaufsignale. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung auf 11.735 Punkte nachziehen. Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das in der KW08 geformte Dreifachtop nachhaltig überwunden werden und das Kursziel mit 11.642 Punkte wurde abgearbeitet. Anschließend wurden zwei weitere Doppeltops ausgebildet und nach oben aufgelöst. Das gleicht einem „Backing and Filling“ und untermauert den starken Aufwärtstrend. Das letzte Doppeltop erfährt aktuell bei 11.411 Punkte seine Unterstützung, welche mit dem Unterschreiten der 11.355 Punkte-Marke seine Gültigkeit verlieren kann. Auf der Longseite sind die nächsten Kursziele bei 12.176 und 12.298 Punkte auszumachen. Aktuell ist keine Schwäche im DAX zu erkennen und die Kurse könnten in der kommenden Handelswoche erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beflügelt werden.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Aufwärtsbewegung und die Akzeleration der letzten beiden Handelswochen anhand der steiler werdenden Trendlinien gut nachvollziehen. Der Aufwärtstrend wird durch das Triple Cross Over-System (SMAs 8, 21 und 42) bestätigt, welches weiterhin Kaufsignale sendet. Die Unterstützungen im kurzfristigen Bereich liegen bei 11.735, 11.665 und bei der Kurslücke (11.410 bis 11.390 Punkten) und das ATH stellt den Widerstand dar. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.910 Punkte, können Long-Trader ihre Positionen platzieren bzw. können bereits gehaltene Long-Positionen aufgestockt werden.
Aggressive Shorttrader können erste Positionen unter 11.735 Punkte platzieren und ihre Positionen unterhalb von 11.665 Punkte aufstocken. Weniger mutige Shorttrader lassen sich den Einstieg zusätzlich durch ein vorläufiges Verkaufssignal im Triple Cross Over-System (SMA8 < SMA21) bestätigen.
Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.