Nach den Kursgewinnen vom vergangenen Montag eröffnete der DAX am Dienstag mit einer nach oben gerichteten Kurslücke und ist somit in seinen aufwärts gerichteten Trendkanal zurückgekehrt. Zudem konnte die tertiäre abwärts gerichtete Trendlinie, der kurzfristige Widerstand bei 11.760 Punkte und die beiden SMAs 20 und 50 überwunden werden. Der kurzfristige Trendfolgeindikator MACD bestätigt den Kursanstieg, indem er seit zwei Handelstagen positive Signale liefert. Aktuell steht der Index am Widerstand einer primären aufwärts gerichteten Trendlinie, die ihren Ursprung im Jahr 2011 findet. Im Stundenchart wird der Kursanstieg der ersten drei Handelstage durch das Triple Cross Over-System bestätigt. Im Chart sind die horizontalen Unterstüzungs- und Widerstandsbereiche gut zu erkennen. Steigt der Index über 11.880 Punkte, können erste Longpositionen aufgebaut werden bzw. können bereits gehaltene Positionen aufgestockt werden. Fällt der DAX hingegen unter 11.690 Punkte zurück, können mutige Shorttrader erste Einstiege riskieren. Für dieses Szenario sollte das Triple Cross Over-System ein vorläufiges Verkaufssignal im Stundenchart generiert haben. Beachten Sie heute den Wirtschaftskalender. Es stehen einige kursbewegende Meldungen auf dem Programm und am Abend wird Hr. Draghi eine Ansprache halten.
Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
DAX – Rückblick KW20 und Ausblick KW21
Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.447 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 263 Punkten (-2,2%). Die Wochenkerze weist eine Range von 483 Punkten auf. Die Konsolidierung läuft weiter und die Kursgewinne der Vorwoche wurden wieder abgegeben. Erstmals ist im Wochenchart zu erkennen, dass der Schlusskurs unterhalb der Trendlinie des aufwärts gerichteten Trendkanals liegt. In den vergangenen zwei Wochen habe ich darauf hingewiesen, dass die Konsolidierung einen interessanten Punkt erreicht hat, da im Tief die aufwärts gerichtete Trendlinie des Trendkanals erreicht wurde. Auch wenn es aktuell zum Bruch der Trendlinie auf Schlusskursbasis gekommen ist, hat sich an meiner Einschätzung für mittelfristige Trendfolgetrader nichts geändert und die Situation stellt eine gute Möglichkeit dar, erste Longpositionen aufzubauen. Eine Regel der technischen Analyse beim Traden von Trendkanälen lautet: In einem aufwärts gerichteten Trendkanal werden an der Rückkehrlinie keine Shortpositionen eröffnet, sondern Longpositionen beim Rücklauf an die Trendlinie des Kanals. M.E. handelt es sich bislang um eine gesunde Konsolidierung, die dem Hype der letzten Wochen begegnet. Ausgelöst wurde die Kursexplosion durch die Öffnung der Geldschleusen der EZB, die m.E. für eine riesige Blase (fundamental ist die Art und Weise des Kursanstiegs nicht zu erklären => m.E. eine psychologische Überbewertung) im Markt sorgen wird und sich irgendwann (bisher ist charttechnisch nicht zu erkennen, wann es soweit ist) entladen wird. Aktuell findet der Kurs beim Tief (ca. 11.160 Punkte) der KW19 seine Unterstützung, das nach Möglichkeit nicht unterschritten werden sollte. Die Widerstände stellen die Trendlinie des Trendkanals sowie der darüber liegende SMA10 dar. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) ist trotz der laufenden Konsolidierung weiterhin intakt, da die übergeordnete Performance für das Golden Cross ausschlaggebend ist. Der Kurs notiert bereits die dritte Woche unter dem SMA10. Sowohl beim Trendfolgeindikator MACD (kurzfristige Einstellungen) als auch beim SlowStochastik-Oszillator sind die Verkaufssignale weiterhin aktiv. Für mittel- bis langfristige Investoren sind die Signale aus dem Chart weiterhin positiv zu werten. Am Fibonacci-Retracement können Sie erkennen, dass die laufende Konsolidierung das 24%-Korrekturlevel der letzten mittelfristigen Aufwärtsbewegung unterschritten hat.
Im laufenden sekundären Aufwärtstrend (mit dem Tief im Oktober 2014) ist der zweimalige Ausbruch aus dem Trendkanal im Tageschart deutlich zu erkennen. Die Kanallinie wurde zuvor mehrfach getestet und anschließend konnte dieser Widerstand überwunden werden. Mitte Januar hat die Beschleunigung des Trends eingesetzt, die sicherlich durch die Entscheidung der EZB mitgetragen wird. Die Übertreibung der Aufwärtsbewegung lässt sich an den Bollinger-Bändern erkennen. Der Kurs bewegte sich über Wochen am oder über dem oberen Bollinger-Band. Am ehemaligen ATH (linke gelbe Ellipse) hat sich eine bearishe Umkehrformation ausgebildet, auf die ich näher eingehen möchte. Die ersten beiden Kerzen weisen auf ein bearishes Harami hin. Es folgte eine weitere bearishe Kerze, die unter dem Tief des Harami schloss. Diese Kerzenkombination wird als Three Inside Down bezeichnet und stellt ein starkes Verkaufssignal dar, wenn diese an Kurshochs auftritt. Anschließend folgte eine zweiwöchige Korrekturbewegung von mehreren hundert Punkten in Form einer Flagge. Im tertiären Trend wird eine Flaggenbildung als Fortsetzungsformation des übergeordneten Trends angesehen. Die Formation wurde ihrem Ruf gerecht und in der KW14 gelang der Ausbruch mit einer Kurslücke und einer starken weißen Kerze. Der Kurs orientierte sich in den darauffolgenden Tagen an der Rückkehrlinie des Trendkanals und am Freitag, den 10.04.2015 folgte eine weitere Kurslücke und der Ausbruch (starke weiße Kerze in der gelben Ellipse am ATH) aus dem Trendkanal. Anschließend folgte der starke Abverkauf an den letzten beiden Handelstagen der KW16. Die Kurslücke vom 10.04.2015 (Ausbruch aus dem Trendkanal am ATH) ist somit als Erschöpfungslücke zu werten und die Signale sollten Beachtung finden. In der grünen Ellipse können Sie erkennen, dass sich in der KW19 ein Bullish Engulfing ausbildete und am Folgetag folgte zur Eröffnung eine Kurslücke, die anschließend geschlossen wurde. Der Tag endete mit einer langen weißen Kerze, die über dem Engulfing und nahe dem Kurshoch geschlossen hat. Diese Kerzenkombination wird Three Outside Up bezeichnet und stellt nach Konsolidierungen bzw. Korrekturen ein starkes bullishes Signal dar, auf das ich in der letzten Woche hingewiesen hatte. Das Signal wurde jedoch nicht bestätigt und ist somit als Fehlsignal zu werten. In der abgelaufenen Handelswoche folgte nach der Unsicherheitskerze vom Montag eine abwärts gerichtete Kurslücke und Kursverluste von mehreren hundert Punkten. Die starke weiße Kerze (Eröffnung unter dem Schlusskurs vom Vortag und Schlusskurs über der Eröffnung vom Vortag) vom Donnerstag erreichte erneut die Trendlinie des Trendkanals. Die Kerzen vom Mittwoch und Donnerstag stellten erneut ein Bullish Engulfing dar, das wiederum nicht bestätigt wurde. Die Tatsache, dass sich die Fehlsignale häufen, muss Beachtung finden. Das Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) sendet ein vorläufiges Verkaufssignal, indem der SMA20 den SMA50 von oben nach unten gekreuzt (Dead Cross) hat. Die 11.150 Punkte-Marke stellt die aktuelle Unterstützung dar und die Widerstände sind an der tertiären, abwärts gerichteten Trendlinie und der 11.760 Punkte-Marke auszumachen. Auch wenn die Trendlinie des Kanals auf Schlusskursbasis gebrochen wurde ist die 3%-Regel noch nicht erreicht (siehe Regeln zum Trendlinienbruch). Die Verkaufssignale beim Trendfolgeindikator MACD (12, 26, 9 und 19, 39, 9) sind weiter intakt. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung auf 11.150 Punkte nachziehen. Swingtrader mit Shortpositionen können sich zur Gewinnabsicherung an der 11.760 Punkte-Marke orientieren. Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das in der KW08 geformte Dreifachtop (rote gestrichelte Linie) nachhaltig überwunden werden. Anschließend folgten zwei weitere Doppeltops, die nach oben aufgelöst wurden. Das gleicht einem „Backing and Filling“ und untermauerte den starken Aufwärtstrend. Das Kursziel bei 12.176 Punkte (Ableitung aus 11/2014) wurde mit dem ehemaligen ATH in der KW12/2015 erreicht. Zudem wurde das Kursziel bei 12.298 Punkte abgearbeitet. Das nächste Kursziel ist bei 12.735 Punkte auszumachen und ist trotz der laufenden Konsolidierung weiterhin aktiv. Der Kurs hat seine sekundäre, aufwärts gerichtete Trendlinie (gestrichelte schwarze Linie) in der vergangenen Handelswoche unterschritten. Die abwärts gerichtete Trendlinie (Bearish Resistance) stellt den Widerstand dar und passt sehr gut zur o.g. kurzfristigen Widerstandslinie aus dem Tageschart. Das Kursziel auf der Shortseite mit 10.484 Punkte ist weiterhin aktiv. In der kommenden Handelswoche könnten die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich seit einigen Wochen eine Umfrage zur Performance des DAX für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die kommende Woche teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten drei Handelswochen gut nachvollziehen. Der Kurs befindet sich im tertiären Abwärtstrend. Beim Triple Cross Over-System drohen die noch positiven Signale in ein Dead Cross überzugehen und die Verkaufssignale des Trendfolgeindikators MACD und der SlowStochastik zu bestätigen. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.645 Punkte, können erste Longpositionen platziert bzw. bereits gehaltene Positionen aufgestockt werden. Ein Schlusskurs über dieser Kursmarke bedeutet gleichzeitig den Bruch der tertiären, abwärts gerichteten Trendlinie und stellt somit eine zusätzliche Bestätigung dar.
Mutige Shorttrader können erste Positionen unterhalb von 11.370 Punkte (Tief vom Freitag) platzieren. Zusätzlich sollte das Triple Cross Over-System ein vorläufiges oder besser ein bestätigtes Verkaufssignal ausgelöst haben. Weniger mutige Shorttrader warten Kurse unter 11.210 Punkte zum Einstieg ab.
Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
ok, vielen Dank
Der „aufwärts gerichtete Trendkanal“ im ersten Bild ist wirklich sehr fraglich (um nicht zu sagen falsch eingezeichnet), denn der Kurs sollte sich zumindest größtenteils im Kanal befinden. Sollte sich der Kurs mehr neben als im Kanal aufhalten, so sollte man den Kanal als nicht aussagekräftig überdenken und gegebenenfalls löschen oder neu einzeichnen.
Hallo Lars,
der Trendkanal ist eindeutig. Im Bild ist nur ein Ausschnitt zu sehen, da im Tageschart bei der Ansicht des kompletten Charts, die Kerzen nicht mehr gut zu erkennen wären. Das Tief der Trendlinie liegt im Oktober 2014 und wenn Sie bis zum Wochenchart scrolllen, können Sie den Kanal gut erkennen. Das der Kurs nicht immer idealtypisch im Kanal verläuft ist nun mal so, jedoch gab es bisher keinen signifikanten Bruch der Linien (weder Trend- noch Rückkehrlinie). M.E. sind die Ausbrüche nach oben und nach unten bislang Fehlausbrüche und der Kanal ist intakt. Für mich ist die 3%-Regel für den Trendlinienbruch die entscheidende Regel.