Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.040 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 156 Punkten (-1,4%). Die Wochenkerze weist eine Range von 448 Punkten auf. Im logarithmischen Chartbild wurde der Trendkanal aufgegeben, denn der Kurs notiert deutlich über 3% unterhalb der Trendkanallinie. Erneut wurde ein neues Kurstief markiert. Zum zweiten mal fand der Index sein Kurstief mit 10.798 Punkte in der Nähe des 38,2% Fibonacci-Korrekturlevels. Die Konsolidierung bzw. Korrektur läuft somit weiter. Die aktuelle Wochenkerze stellt einen Doji dar und ist bereits die zweite Wochenkerze in Folge die Unsicherheit ausdrückt, denn weder die Bullen noch die Bären konnten die Richtung im Wochenverlauf entscheidend prägen. Der Kurs und der SMA10 nähern sich dem SMA40 an. Der EMA40 (nicht im Chart enthalten) wurde mit dem Wochentief bereits erreicht. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) ist trotz der laufenden Konsolidierung weiterhin intakt, da die übergeordnete Performance für das Golden Cross ausschlaggebend ist. Beim Trendfolgeindikator MACD (kurzfristige Einstellungen) ist das Verkaufssignal weiterhin aktiv. Im arithmetischen Wochenchart finden Sie zwei Trendlinien (Tief Oktober/Tief Dezember und Tief Oktober/Tief Januar) vor. Beide Trendlinien werden aktuell unter den technischen Analysten diskutiert. Die oben liegende arithmetische Trendlinie gehört zur Trendlinie im o.g. logarithmischen Chartbild. Hier ist der Trendlinienbruch ebenfalls erfolgt, da der Kurs bereits mehr als 3% unter der Trendlinie notiert. Die unten liegende Trendlinie wurde im Wochenverlauf ebenfalls um mehr als 3% unterschritten, konnte jedoch auf Schlusskursbasis > -3% gehalten werden.
Die beiden gelben Ellipsen (ehemaliges und aktuelles ATH) weisen auf bearishe Umkehrformationen (Three Inside Down und Erschöpfungslücke) hin, die beim Ausbruch über die Rückkehrlinie des Trendkanals aufgetreten sind. Diese Umkehrformationen habe ich in den letzten Wochen ausführlich beschrieben und können bei Bedarf im Archiv nachgelesen werden. Seit dem ATH in der KW15/2015 hat sich die Abwärtsbewegung beschleunigt. Das können Sie an den beiden steiler werdenden abwärts gerichteten Trendlinien nachvollziehen. Die Kursgewinne vom vergangenen Donnerstag sind m.E. eindeutig auf den großen Verfallstag vom Freitag zurückzuführen. Hier wurde der Kurs von den institutionellen Optionsgebern und -nehmern in die gewünschte Richtung gelenkt, damit am Freitag bei der Abrechnung um 13 Uhr die gewünschten Ergebnisse erzielt werden konnten. Im später folgenden Stundenchart können Sie erkennen, dass unmittelbar nach dem Verfall der erneute Abverkauf beim DAX einsetzte. Das vorläufige Verkaufssignal (Dead Cross von SMA20 und SMA50) im Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) weitet sich aus. Die Kursmarke von 10.780 Punkte stellt die aktuelle Unterstützung im Tageschart dar. Der Widerstand ist bei 11.260 Punkte (Hoch vom Freitag) auszumachen. Die Trendfolgeindikatoren MACD (19, 39, 9 und 12, 26, 9) weisen beide weiterhin Verkaufssignale aus. Der Kaufsignal beim SlowStochastik sollte alleine betrachtet nicht überbewertet werden. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung bei 10.780 Punkte platzieren. In den kommenden Tagen wird die Entwicklung bei den Verhandlungen mit der griechischen Regierung sicherlich weiterhin Einfluss auf das Kursgeschehen nehmen. M.E. werden uns die Politiker eine Lösung präsentieren und es werden weitere Kredite an Griechenland vergeben. Das Problem der Zahlungsunfähigkeit und die damit verbundene Insolvenzverschleppung werden um weitere Monate verschoben. Was aus wirtschaftlicher Sicht bereits seit Jahren Realität ist, darf aus politischer Sicht einfach „noch“ nicht sein. Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das in der KW08 geformte Dreifachtop nachhaltig überwunden werden. Anschließend folgten zwei weitere Doppeltops, die nach oben aufgelöst wurden. Das gleicht einem „Backing and Filling“ und untermauerte den starken Aufwärtstrend. Das Kursziel bei 12.176 Punkte (Ableitung aus 11/2014) wurde mit dem ehemaligen ATH in der KW12/2015 erreicht. Zudem wurde das Kursziel bei 12.298 Punkte abgearbeitet. Der Kurs hat seine sekundäre, aufwärts gerichtete Trendlinie (gestrichelte schwarze Linie) in der KW20 unterschritten. Das Kursziel auf der Shortseite mit 10.484 Punkte ist aktiv und hat mit dem Unterschreiten der 11.130 Punkte-Marke an Relevanz gewonnen. In der kommenden Handelswoche könnten die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich seit einigen Monaten eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die kommende Woche teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen gut nachvollziehen. Der Kurs orientiert sich an einer bestätigten, tertiären, abwärts gerichteten Trendlinie. Vom Kurstief am Donnerstag bis zum Kurshoch am Freitag konnte der DAX ca. 440 Punkte zulegen. Diese Kurserholung korrigierte nach dem Verfall der Terminkontrakte um 13 Uhr um etwa 50%. Das Triple Cross Over-System sendet trotz der Kursverluste ein bestätigtes Kaufsignal, jedoch hat der SMA8 bereits nach unten abgedreht. Der Trendfolgeindikator MACD hat bereits ein Verkaufssignale generiert, welches vom SlowStochastik bestätigt wird. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.260 Punkte, können erste Longpositionen riskiert werden, wobei der MACD ein Kaufssignal zur Bestätigung aufweisen sollte. Fällt der DAX hingegen unter 10.980 Punkte, können Shorttrader erste Positionen platzieren bzw. können bereits gehaltene Positionen ausgebaut werden. Weniger mutige Shorttrader warten Kurse unter 10.780 Punkte zum Einstieg ab. Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.