Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.058 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 434 Punkten (-3,8%). Die Wochenkerze weist eine Range von 512 Punkten auf. Im logarithmischen Chartbild wurde der Trendkanal aufgegeben, denn der Kurs notiert deutlich über 3% unterhalb der Trendkanallinie. Die bullishe Kerzenkonstellation, die ich im letztwöchigen Artikel erwähnte, konnte ihr Potential nicht entfalten. Die Abwärtsbewegung für die vergangene Handelswoche wurde am Montag eingeläutet und ist auf das angekündigte Referendum in Griechenland zurückzuführen. Der Schlusskurs ist erneut unter den SMA10 zurückgefallen. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) ist trotz der laufenden Konsolidierung weiterhin intakt, da die übergeordnete Performance für das Golden Cross ausschlaggebend ist.
Im arithmetischen Wochenchart finden Sie zwei Trendlinien (Tief Oktober/Tief Dezember und Tief Oktober/Tief Januar) vor. Beide Trendlinien werden aktuell unter den technischen Analysten diskutiert. Die oben liegende arithmetische Trendlinie gehört zur Trendlinie im o.g. logarithmischen Chartbild. Der Trendlinienbruch ist jetzt für beide Linien gültig, da der Kurs mehr als 3% unter beiden Linien notiert. Die Abwärtsbewegung setzt sich fort. Aktuell sind aus technischer Sicht keine Anzeichen zu erkennen, die für ein Ende der laufenden Korrektur sprechen.
Die beiden gelben Ellipsen (ehemaliges und aktuelles ATH) weisen auf bearishe Umkehrformationen (Three Inside Down und Erschöpfungslücke) hin, die beim Ausbruch über die Rückkehrlinie des Trendkanals aufgetreten sind. Diese Umkehrformationen habe ich in den vergangenen Wochen ausführlich beschrieben und können bei Bedarf im Archiv nachgelesen werden. Die bearishe Tageskerze vom Montag ist auf das angekündigte Referendum der griechischen Regierung zurückzuführen und hat den SMA20 erneut von oben nach unten durchstossen. Am Mittwoch und Donnerstag stellte sich der SMA20 als Widerstand dar, denn der Schlusskurs konnte nicht darüber notieren. Das Volumen war in den ersten drei Tagen der vergangenen Handelswoche sehr hoch. Das vorläufige Verkaufssignal (Dead Cross von SMA20 und SMA50) im Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) ist weiterhin aktiv. Die Kursmarken von 10.880 und 10.780 Punkten stellen die aktuellen Unterstützungen im Tageschart dar. Die Widerstände sind bei 11.310 Punkte (über dem Hoch vom Mittwoch) und bei der abwärts gerichteten Trendlinie auszumachen. Die Trendfolgeindikatoren MACD (19, 39, 9 und 12, 26, 9) weisen mittlerweile beide erneut Verkaufssignale aus. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung bei 10.880 bzw. bei 10.780 Punkte platzieren. In den kommenden Tagen wird die Entwicklung bei den Verhandlungen mit der griechischen Regierung sicherlich weiterhin Einfluss auf das Kursgeschehen nehmen. Das Ergebnis des Referendums kann am Montag erneut für unerklärliche Bewegungen an den Märkten sorgen. M.E. wird nicht das Ja oder Nein der Griechen für die anschließende Entwicklung entscheidend sein, sondern die folgenden Verhandlungsergebnisse mit den Gläubigern. Es ist damit zu rechnen, dass die Volatilität an den Märkten in den nächsten Tagen weiter zunimmt. Erratische Bewegungen können Prognosen auf Basis der technischen Analyse hinfällig machen. Ich rechne trotz der Turbulenzen weiterhin mit einer politischen Lösung und anschließend werden weitere Kredite an Griechenland vergeben werden. Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das in der KW08 geformte Dreifachtop nachhaltig überwunden werden. Anschließend folgten zwei weitere Doppeltops, die nach oben aufgelöst wurden. Das gleicht einem „Backing and Filling“ und untermauerte den starken Aufwärtstrend. Das Kursziel bei 12.176 Punkte (Ableitung aus 11/2014) wurde mit dem ehemaligen ATH in der KW12/2015 erreicht. Zudem wurde das Kursziel bei 12.298 Punkte abgearbeitet. Das Kursziel auf der Shortseite mit 10.484 Punkte ist aktiv. Der Widerstand ist im P&F-Chart bei 11.299 Punkte auszumachen und passt sehr gut zu den o.g. 11.310 Punkten aus dem Tageschart. In der kommenden Handelswoche könnten die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich seit einigen Monaten eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die kommende Woche teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen gut nachvollziehen. Der Kurs orientiert sich an seiner beschleunigten und bestätigten, abwärts gerichteten Trendlinie. Der Kurseinbruch am Montag ist durch die lange schwarze Kerze gekennzeichnet. Die Bollingerbänder ziehen sich immer enger zusammen und es ist damit zu rechnen, dass eine größere Kursbewegung ansteht. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.130 Punkte, können erste aggressive Longpositionen riskiert werden, wobei das Triple Cross Over-System, der Trendfolgeindikator MACD und der SlowStochastik Kaufsignale zur Bestätigung aufweisen sollten. Über 11.310 Punkte können die Positionen aufgestockt werden. Fällt der DAX hingegen unter 10.990 Punkte, können Shorttrader erste Positionen platzieren bzw. können bereits gehaltene Positionen ausgebaut werden. Weniger mutige Shorttrader warten Kurse unterhalb von 10.880 bzw. 10.780 Punkte zum Einstieg ab. Fällt der DAX unter 10.780 Punkte, steigt die Wahrscheinlichkeit für größere Kursverluste deutlich an. Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
Die aktuelle Entwicklung kann man sich auch sehr gut auf http://www.finanznachrichten.de/ anschauen.