Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.316 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursgewinn von 258 Punkten (-2,3%). Die Wochenkerze weist eine Range von 687 Punkten auf. Der sekundäre Abwärtstrend ist trotz der bullishen Wochenkerze weiterhin intakt. Erneut war ein neues Tief im sekundären Trend zu verzeichnen, das am SMA40 seine Unterstützung fand. Der Ausgang des Referendums in Griechenland hat die Anleger weiter verunsichert und so fielen die Kurse zum Wochenanfang nochmals deutlich. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) ist trotz der laufenden Korrektur weiterhin intakt, da die übergeordnete Performance für das Golden Cross ausschlaggebend ist. Der SMA40 und das 38,2% Fibonacci-Retracement bilden die Unterstützung und der SMA10 und die abwärts gerichtete Trendlinie den Widerstand. Die Wochenkerze gleicht einem Piercing Pattern und stellt ein starkes Kaufsignal dar. Die Markttechnik weist sowohl beim Trendfolgeindikator MACD (kurzfristige Einstellungen) als auch beim Slow Stochastik Kaufsignale aus.
Die beiden gelben Ellipsen (ehemaliges und aktuelles ATH) weisen auf bearishe Umkehrformationen (Three Inside Down und Erschöpfungslücke) hin, die beim Ausbruch über die Rückkehrlinie des Trendkanals aufgetreten sind. Diese Umkehrformationen habe ich in den vergangenen Wochen ausführlich beschrieben und können bei Bedarf im Archiv nachgelesen werden. Der sekundäre, bestätigte Abwärtstrend ist intakt. Der Kurs steht unmittelbar vor der Trendlinie, was für Trendfolgetrader eine Chance für Shorteinstiege darstellen kann. Der Ausgang des Referendums in Griechenland hat dazu geführt, dass sich die Kurse an den ersten beiden Tagen der vergangenen Handelswoche deutlich Richtung Süden bewegten. Am Donnerstag folgte ein nach oben gerichtete Ausbruchslücke und am Freitag folgte eine Fortsetzungslücke (siehe die grünen Rechtecke am rechten Rand). Das vorläufige Verkaufssignal (Dead Cross von SMA20 und SMA50) im Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) ist weiterhin aktiv, auch wenn der Kurs den SMA20 zurückerobern konnte. Der SMA50 und die abwärts gerichtete Trendlinie stellen den Widerstand dar. Unterstützungen stellen die Kurslücken, das Tief vom Mittwoch und der SMA200 dar. Die Kursgewinne der letzten beiden Handelstage sind sicherlich auf die angekündigten Reformpakete Griechenlands zurückzuführen. Die heutige Absage des EU-Sondergipfels kann die Anleger erneut verunsichern und die Auswirkungen werden sich spätestens morgen früh an den Märkten zeigen. Der Trendfolgeindikatoren MACD (12, 26, 9) und der Slow Stochastik weisen mittlerweile Kaufsignale aus. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung bei 10.640 Punkte platzieren. In den kommenden Tagen wird die Entwicklung bei den Verhandlungen mit der griechischen Regierung sicherlich weiterhin Einfluss auf das Kursgeschehen nehmen. Es ist damit zu rechnen, dass die Volatilität an den Märkten in den nächsten Tagen weiter zunimmt. Erratische Bewegungen können Prognosen auf Basis der technischen Analyse hinfällig machen. Ich rechne trotz der Turbulenzen weiterhin mit einer politischen Lösung und anschließend werden weitere Kredite an Griechenland vergeben werden. Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das in der KW08 geformte Dreifachtop nachhaltig überwunden werden. Anschließend folgten zwei weitere Doppeltops, die nach oben aufgelöst wurden. Das gleicht einem „Backing and Filling“ und untermauerte den starken Aufwärtstrend. Das Kursziel bei 12.176 Punkte (Ableitung aus 11/2014) wurde mit dem ehemaligen ATH in der KW12/2015 erreicht. Zudem wurde das Kursziel bei 12.298 Punkte abgearbeitet. Das Kursziel auf der Shortseite mit 10.484 Punkte ist aktiv. Der Widerstand bei 11.299 Punkte konnte am Freitag im P&F-Chart überwunden werden (siehe rote gestrichelte Linie). Die nächste Hürde ist bei 11.642 Punkte auszumachen und passt sehr gut zur Widerstandslinie (11.650 Punkte) im o.g. Tageschart. In der kommenden Handelswoche könnten die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich seit einigen Monaten eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die kommende Woche teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen gut nachvollziehen. Der Kurs konnte seine beschleunigte und bestätigte, abwärts gerichtete Trendlinie nach oben durchbrechen und steht nun unmittelbar vor der mittelfristigen, abwärts gerichteten Trendlinie. Die oben erwähnte Fortsetzunglücke (11.152 bis 10.996) vom Freitag ist deutlich zu erkennen. Das Triple Cross Over-System zeigt ein bestätigtes Kaufsignal. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.350 Punkte, können erste aggressive Longpositionen riskiert werden. Weniger risikobereite Trader warten Kurse über 11.410 Punkte (oberhalb der abwärts gerichteten Trendlinie) zum Longeinstieg ab. Fällt der DAX hingegen unter 11.140 Punkte (hier steigt die Wahrscheinlichkeit an, dass die Kurslücke geschlossen wird), können Shorttrader erste Positionen platzieren. Unterhalb von 10.980 Punkte könnnen diese Positionen ausgebaut werden. Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.