Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 10.124 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursgewinn von 86 Punkten (+0,9%). Die Wochenkerze weist eine Range von 458 Punkten auf. Der sekundäre Trend ist klar abwärts gerichtet. Die Wochenkerze weist einen kleinen Kerzenkörper auf und ist durch einen langen Docht gekennzeichnet. Der Schlusskurs liegt unter dem Eröffnungskurs. Eine Kerze, die Unsicherheit ausstrahlt und ist möglicherweise als Vorbote für die anstehenden Termine (FED-Zinsentscheidung und großer Verfallstag) der kommenden Handelswoche zu sehen. Der Kurs orientiert sich weiterhin an seiner Kanallinie, welche zusammen mit der 10.000 Punkte-Marke und dem 61,8%-Fibonacci-Retracement die Unterstützungen darstellen. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) wurde in der KW36 aufgelöst und in ein Dead Cross umgewandelt. Der Trendfolgeindikator MACD bestätigt den beschleunigten mittelfristigen Abwärtstrend.
Die gelbe Ellipse (aktuelles ATH) weist auf eine bearishe Umkehrformation (Erschöpfungslücke) hin, die beim Ausbruch über die Rückkehrlinie des Trendkanals aufgetreten ist. Diese Umkehrformation habe ich in den vergangenen Monaten ausführlich beschrieben und kann bei Bedarf im Archiv nachgelesen werden. Erneut waren die Eröffnungskurse von größeren Kurslücken in der vergangenen Handelswoche geprägt. Die größte Lücke war am Mittwoch zu verzeichnen, allerdings lagen der Eröffnungs- und Höchstkurs nahe zusammen und am Nachmittag wurde der Index deutlich verkauft. Das 50%-Fibonacci-Retracement der letzten Abwärtsbewegung im Bereich von 10.500 Punkten stellte sich somit als Widerstand dar. Der Kurs notiert unter den drei gezeigten SMAs. Das Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) setzt seine bearishe Entwicklung weiter fort und das Dead Cross von SMA50 und SMA200 wurde in der KW36 generiert. Beide Trendfolgeindikatoren MACD (12, 26, 9 und 19, 39, 9) weisen mittlerweile Kaufssignale aus, sollten alleine betrachtet jeoch nicht überbewertet werden. Anhand des Chikou Span (blauer versetzter Linienchart) können Sie den Widerstand (ca. 10.320 Punkte) im Tageschart auf Schlusskursbasis gut nachvollziehen. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung unterhalb von 9.890 Punkte platzieren. Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das in der KW08 geformte Dreifachtop nachhaltig überwunden werden. Anschließend folgten zwei weitere Doppeltops, die nach oben aufgelöst wurden. Das gleicht einem „Backing and Filling“ und untermauerte den starken Aufwärtstrend. Das Kursziel bei 12.176 Punkte (Ableitung aus 11/2014) wurde mit dem ehemaligen ATH in der KW12/2015 erreicht. Die Kursziele auf der Shortseite mit 10.484, 10.226, 9.826 und 9.584 Punkte sind bereits abgearbeitet und ein weiteres Kursziele (8.761 Punkte) ist durch das Unterschreiten der 10.225 Punkte-Marke in der KW34 aktiviert worden. Auf der Long-Seite sind die beiden Kursziele (10.695 und 11.355 Punkte) weiterhin aktiv. Die in der letzten Ausgabe erwähnte Kursmarke bei 10.432 Punkten konnte überwunden werden, jedoch fehlten die Anschlusskäufe. Das Überwinden des Dreifachtops ist gelungen und das Signal ist trotz der Kursrückschläge weiterhin aktiv. In der kommenden Handelswoche stehen wichtige Termine (FED-Sitzung, FED-Zinsentscheidung und großer Verfallstag) an und die Kurse könnten erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich seit einigen Monaten eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die kommende Woche teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten drei Handelswochen gut nachvollziehen. Das Triple Cross Over-Systems (SMA8, SMA21 und SMA42) weist für den kurzfristigen Bereich ein bestätigtes Verkaufssignal aus, welches nicht überbewertet werden sollte. Cross Over-Systeme verlieren ihre Zuverlässigkeit, wenn sich Seitwärtsbewegungen ergeben. In den letzten Handelswochen liegt eine Range von ca. 600 Punkten vor. Bei Seitwärtsbewegungen sind Indikatoren (z.B. SlowStochastik, RSI oder PCR) aussagekräftiger. Der SlowStochastik ist aus dem Überverkauftbereich in die neutrale Zone eingetreten und signalisiert ein Kaufsignal, welches vom Trendfolgeindikator MACD bestätigt werden sollte. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 10.210 Punkte, können erste aggressive Longpositionen platziert werden, die über 10.310 und 10.340 Punkte ausgebaut werden können. Zur Bestätigung sollte neben der SlowStochastik auch der MACD ein Kaufsignal generiert haben. Fällt der Index hingegen unter die 10.070 Punkte können Shortpositionen lukrative Möglichkeiten bieten, die unter 9.920 bzw. unter 9.890 Punkte ausgebaut werden können. Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.