Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 8.968 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 318 Punkten (-3,4%). Der sekundäre Abwärtstrend hat sich nach dem Fehlausbruch in der KW(47/48)/15 beschleunigt und hat in der KW06/16 ein neues Jahrestief bei 8.699 Punkten markiert. Der Abwärtstrend wird somit bestätigt. Das Unterschreiten der Unterstützung bei 9.300 Punkten (KW05/16) zeigte in der abgelaufenen Handelswoche seine Auswirkungen. Erst die langfristige Trendlinie (Tiefpunkte 2009/2011) bot Unterstützung. Die letzte größere Aufwärtsbewegung wurde mittlerweile etwas über das 127%-Fibonacci-Retracement hinaus korrigiert. Wiederholt sich die Abwärtsbewegung aus 2015 (linkes rotes Rechteck), lässt sich ein Kursziel bei 8.365 Punkte ermitteln, welches sehr gut mit dem Kurstief aus 10/14 übereinstimmt. Die Wochenkerze der vergangenen Handelswoche weist eine Range von 639 Punkten auf. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) wurde in der KW36/15 aufgelöst und in ein Dead Cross umgewandelt. Seit einigen Wochen dreht der SMA40 nach unten ab und bestätigt den Abwärtstrend zusätzlich. Hinweis: Die o.g. langfristige Trendlinie (Unterstützung) stammt aus dem logarithmischen Charteinstellungen. Eine Regel in der Technischen Analyse lautet: Findet ein gültiger logarithmischer Trendlinienbruch statt (liegt aktuell nicht vor), kann die arithmetische Trendlinie als Kursziel (verläuft aktuell bei ca. 7.400 Punkten) angesehen werden.
Im Tageschart hat sich am Top (Anfang Dezember) der letzten großen Aufwärtsbewegung eine bearishe Umkehrformation in Form eines Three Outside Down (gelbes Rechteck) ausgebildet, welches am Folgetag mit einer langen schwarzen Kerze und steigendem Volumen seine Bestätigung fand. Der Kurs fiel unter die bestätigte Aufwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt) und unter die mittelfristige Abwärtstrendlinie zurück. Die Korrektur endete nahezu punktgenau am 62%-Fibonacci-Retracement der letzten Aufwärtsbewegung (das Retracement ist aus Übersichtsgründen nicht mehr im Chart eingezeichnet). Die anschließende Kurserholung endete zum Jahresende 2015 erneut an der mittelfristigen Abwärtstrendlinie. Zum Jahresauftakt folgte die Ernüchterung und der Index hinterlässt eine deutliche Kurslücke, die selbst im Wochenchart zu finden ist. Bereits am ersten Handelstag wurde das Zwischentief (22.12.2015) bei ca. 10.400 Punkten auf Schlusskursbasis unterschritten. Mit der Unterschreitung des Tiefs (14.12.2015) bei 10.123 Punkten hat sich ein vorläufiger, beschleunigter Abwärtstrend ausgebildet. Der Kursanstieg, der auf das Zwischentief bei 9.315 Punkten folgte, endete punktgenau am 38,2%-Fibonacci-Retracement (9.905 Punkte). Der Anstieg erreichte somit die Trendkanallinie nicht und kann somit als Zeichen der Stärke des laufenden Abwärtstrends gewertet werden. Zum Beginn der abgelaufenen Handelswoche übernahmen die Bären das Ruder und lenkten den DAX unter die Rückkehrlinie seines beschleunigten Abwärtstrends. Auf die Kurserholung vom Mittwoch folgte am Donnerstag erneut eine abwärts gerichtete Kurslücke. Der Index fand bei der 8.700 Punkte-Marke (etwas unterhalb des 200%-Fibonacci-Retracements) seine Unterstützung. Am Freitag trat eine nach oben gerichtete Kurslücke auf, auf die weitere Kursgewinne folgten. Der Schlusskurs fällt mit dem Höchstkurs zusammen. Die Kombination der beiden Kurslücken weist auf eine mögliche Erschöpfungslücke vom Donnerstag hin. Folgt am Montag ein weiterer Kursanstieg (bestenfalls inkl. Kurslücke), steigt die Wahrscheinlichkeit für diese Annahme an und es ist zumindest in den kommenden Tagen mit Kursgewinnen zu rechnen. Die aktuelle Positionierung beim Open Interest spricht ebenfalls für diese Annahme und am kommenden Freitag ist kleiner Verfallstag für den Februar. Das Tief vom Donnerstag stellt die aktuelle Unterstützung dar. Die Widerstände stellen das Kurshoch vom Mittwoch und die ehemalige Unterstützung bei 9.300 Punkten dar, jedoch ist die 9.905 Punkte-Marke die entscheidende Hürde für eine mögliche Trendwende. Die Cross Over-Systeme (SMA20, SMA50, SMA100 und SMA200) weisen alle bestätigte Verkaufssignale aus, sind jedoch aus Übersichtsgründen nicht im Chart eingezeichnet.
Der VDAX-New ist wiederholt in die Extremzone über 33 Punkte angestiegen (aktuell notiert der VDAX-New bei 34,2 Punkten). Das ist sehr häufig ein zuverlässiges Anzeichen für eine anstehende Kurserholung, vor allem dann, wenn im VDAX-New eine Kerzenformation oder -konstellation mit Umkehrcharakter auftritt (diese ist vorhanden).
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das ausgebildete Doppeltop der KW41/15 nach oben aufgelöst werden und das Kursziel bei 11.469 wurden aktiviert. Das Kursziel wurde bis auf 38 Punkte angelaufen, anschließend setzte die Korrektur in der KW49/15 ein. Durch das Unterschreiten der 10.748 Punkte-Marke (KW49/15) wurde das Kursziel mit 9.680 Punkten auf der Shortseite aktiviert, welches durch den Bruch der Unterstützung bei 10.589 Punkten an Relevanz gewonnen hatte. Dieses Ziel auf der Shortseite wurde in der KW02/16 erreicht und selbst die beiden Kursziele im Bereich von 8.900 Punkten wurden in der abgelaufenen Handelswoche abgearbeitet. Neben dem Kursziel bei ca. 8.600 Punkten (in der KW05/16 aktiviert) wurde ein weiteres Kursziel mit 7.657 Punkte aktiviert. Die Relevanz dieser Kursziele hat mit dem Unterschreiten der 9.300 Punkte-Marke deutlich zugenommen. In der kommenden Handelswoche können die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die KW07/16 teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Einschätzungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen nachvollziehen. Das dynamische Unterschreiten der 9.300 Punkte-Marke, die Kurslücke vom Donnerstag und die Kurserholung vom Freitag sind gut ersichtlich. Das Triple Cross Over-System weist ein vorläufiges Kaufsignal aus. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten: Steigt der DAX über 9.140 Punkte, können erste aggressive Longpositionen platziert werden. Das Signal sollte vom Triple Cross Over-System durch ein bestätigtes Kaufsignal untermauert werden. Fällt der Index hingegen unter 8.690 Punkte zurück, können Shortpositionen weiterhin lukrative Alternativen darstellen. Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und handeln Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.