Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 10.039 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 334 Punkten (-3,2%). Der sekundäre Abwärtstrend hatte sich nach dem Fehlausbruch in der KW(47/48)/15 beschleunigt und hat nach einem weiteren Fehlausbruch (EMA200 und SMA200) auf der Unterseite in der KW06/16 ein neues Jahrestief bei 8.699 Punkten markiert. Erst die langfristige logarithmische Trendlinie (Tiefpunkte 2009/2011) bot die finale Unterstützung. Die in der letzen Ausgabe genannten Widerstände (62%-Fibonacci-Retracement der Abwärtsbewegung November 2015 bis Mitte Februar 2016, Unterkante Kumo des IKH-Indikators, SMA100 und SMA50) bremsten einen weiteren Kursanstieg aus. Unterstützung bietet der Kursbereich um das 50%-Retracement der o.g. Abwärtsbewegung, das zuvor über mehrere Wochen hinweg den Widerstand darstellte. Die Kerze der abgelaufenen Handelswoche weist eine Range von 360 Punkten auf. Der Schlusskurs der langen schwarzen Wochenkerze liegt auf Tiefstkursniveau. Die Blended Candle der letzten beiden Handelswochen weist Charakterzüge eines Shooting Stars auf. Der SMA20 bildet sowohl mit dem SMA50 als auch mit dem SMA100 ein Dead Cross. Übergeordnet befindet sich der DAX weiterhin im Abwärtstrend.
Im Tageschart hat sich am Top (Anfang Dezember 2015) der letzten großen Aufwärtsbewegung eine bearishe Umkehrformation in Form eines Three Outside Down (gelbes Rechteck) ausgebildet, welches am Folgetag mit einer langen schwarzen Kerze und steigendem Volumen seine Bestätigung fand. Der Kurs fiel unter die bestätigte Aufwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt) und unter die mittelfristige Abwärtstrendlinie zurück. Die Korrektur endete nahezu punktgenau am 62%-Fibonacci-Retracement der letzten Aufwärtsbewegung (das Retracement ist aus Übersichtsgründen nicht mehr im Chart eingezeichnet). Die anschließende Kurserholung endete zum Jahresende 2015 erneut an der mittelfristigen Abwärtstrendlinie. Zum Jahresauftakt folgte die Ernüchterung und der Index hinterlässt eine deutliche Kurslücke (rotes Rechteck), die selbst im Wochenchart zu finden ist. Bereits am ersten Handelstag wurde das Zwischentief bei ca. 10.400 Punkten (22.12.2015) auf Schlusskursbasis unterschritten. Mit der Unterschreitung des Tiefs bei 10.123 Punkten (14.12.2015) hatte sich ein vorläufiger und beschleunigter Abwärtstrend ausgebildet. Der Kursanstieg, der auf das Zwischentief bei 9.315 Punkten folgte, endete punktgenau am 38,2%-Fibonacci-Retracement (9.905 Punkte), das ebenfalls aus Übersichtsgründen nicht mehr im Chart eingezeichnet ist. Der Anstieg erreichte die Trendkanallinie nicht und konnte somit als Zeichen der Stärke des beschleunigten Abwärtstrends gewertet werden. In der KW06/16 rutschte der DAX unter die Rückkehrlinie seines Abwärtstrends und fand erst bei der 8.700 Punkte-Marke seine Unterstützung.
Zum Beginn der abgelaufenen Handelswoche reagierte der DAX auf die in der letzten Ausgabe erwähnte Formation (Hanging Man gefolgt von Doji) in der gelben Ellipse. An den ersten vier Handelstagen boten der SMA200 und der EMA200 Unterstützung. Am Freitag setzten sich die Bären durch und die beiden Durchschnitte wurden deutlich durchstossen. Erst die ehemalige, abwärts gerichtete Trendlinie und der SMA20 konnten weitere Kursverluste verhindern. Trotz der Kursverluste konnten beide Golden Cross (SMA20/SMA50) und (SMA20/SMA100) ausgebaut werden. Die Unterstützungen stellen der SMA20, der SMA100, die Kurslücke und der SMA50 dar. Die Widerstände sind am EMA200, SMA200 und am 62%-Fibonacci-Retracement (10.387 Punkte) der letzten größeren Abwärtsbewegung auszumachen. Der Trendfolgeindikator MACD und der SlowStochastik haben beide Verkaufssignal generiert.
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das ausgebildete Doppeltop der KW41/15 nach oben aufgelöst werden und das Kursziel bei 11.469 Punkten wurde aktiviert. Das Kursziel wurde bis auf 38 Punkte angelaufen und anschließend setzte die Korrektur in der KW49/15 ein. Durch das Unterschreiten der 10.748 Punkte-Marke (KW49/15) wurde das Kursziel mit 9.680 Punkten auf der Shortseite aktiviert, welches durch den Bruch der Unterstützung bei 10.589 Punkten an Relevanz gewonnen hatte. Diese Kursmarke wurde in der KW02/16 erreicht und selbst die beiden Kursziele im Bereich von 8.900 Punkten wurden in der KW06/16 abgearbeitet. Auf der Longseite wurde das Kursziel bei 10.432 Punkten in der KW16 erreicht, nachdem das Mehrfachtop bei 10.074 Punkten erfolgreich überwunden werden konnte. Die Kursverluste in der abgelaufenen Handelswoche haben das Shortziel bei 9.680 Punkte hervorgebracht.
In der kommenden Handelswoche können die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der Umfrage für die kommende Handelswoche teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen betrachte ich in Wenn/Dann-Szenarien und finden bei meinen Einschätzungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen nachvollziehen. Die Kursgewinne der Vorwoche sind in eine Konsolidierung übergegangen und haben eine tertiäre, abwärts gerichtete Trendlinie ausgebildet. Das Triple Cross Over-System hat ein bestätigtes Verkaufssignal generiert. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten: Steigt der DAX über 10.150 Punkte, können erste Longpositionen platziert werden. Das Signal sollte sowohl vom Trendfolgeindikator MACD als auch vom SlowStochastik bestätigt werden. Über 10.340 Punkte können die Longpositionen aufgestockt werden. Fällt der Index hingegen unter 9.990 Punkte zurück, können Shortpositionen erneut lukrative Alternativen darstellen. Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und handeln Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.