Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 9.557 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 74 Punkten (-0,8%). Der sekundäre Abwärtstrend hatte sich nach dem Fehlausbruch in der KW(47/48)/15 beschleunigt und hat nach einem weiteren Fehlausbruch auf der Unterseite (EMA200 und SMA200) ein neues Jahrestief in der KW06/16 bei 8.699 Punkten markiert. Erst die langfristige logarithmische Trendlinie (Tiefpunkte 2009/2011) bot die finale Unterstützung. Die Kerze der abgelaufenen Handelswoche weist eine Range von 1.115 Punkten auf. Die Handelswoche war durch den Ausgang des Referendums in Großbritannien geprägt. Auf der Unterseite boten die gleitenden Durchschnitte (SMA200 und EMA200) und die langfristige logarithmische Trendlinie Unterstützung. Der SMA100 stellte zum wiederholten mal den Widerstand dar. Der SMA20 bildet sowohl mit dem SMA50 als auch mit dem SMA100 ein Dead Cross. Zudem hat der SMA50 vor einigen Wochen ein Dead Cross mit dem SMA100 hervorgebracht. Übergeordnet befindet sich der DAX weiterhin im Abwärtstrend.
Nach dem Jahrestief (8.699 Punkte) im Februar konnte der DAX mit einer nach oben gerichteten Kurslücke die Abwärtsbewegung stoppen. Über die vergangenen Monate hatte sich ein Aufwärtstrendkanal gebildet, dessen Trendkanallinie jedoch nicht gehalten werden konnte. An der Unterkante der Kurslücke vom Jahreswechsel bildete der Index einen Hanging Man (linke gelbe Ellipse) und die Kurse fielen deutlich zurück. Der Wiedereintritt in den Trendkanal wurde mit einem Three Outside Down (mittlere gelbe Ellipse) beantwortet, das einen Kursverlust von über 900 Punkte zur Folge hatte. Dieser Kursverlust wurde von mehreren abwärts gerichteten Kurslücken und von Brexit-Gerüchen begleitet. Der anschließende Kursanstieg zum Beginn der letzten Handelswoche brachte eine untere Inselumkehr (rechte gelbe Ellipse) hervor, die durch die Umfrageergebnisse und Wettquoten zum Brexit getragen wurde und auf einen Non-Brexit hinwiesen. Am Freitag folgte die Ernüchterung und der DAX eröffnete über 1.000 Punkte unter dem Schlusskurs vom Donnerstag. Die anschließende Kurserholung hinterlässt dennoch eine Kurslücke von 385 Punkten im Tageschart. Die Unterkante der Kurslücke stellt den ersten Widerstand dar, jedoch bilden die Oberkante der Kurslücke sowie die beiden gleitenden Durchschnitte (SMA200 und EMA200) das entscheidende Widerstandscluster.
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) haben die Kursverwerfungen vom Freitag ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Die Unterstützungszone zwischen 9.400 und 9.500 Punkten wurde kurzfristig unterschritten. Die ehemalige Unterstützung bei 9.728 Punkten (passt sehr gut zur Unterklante der Kurslücke) stellte den Widerstand dar (Paritätswechsel). Kann diese Marke überwunden werden, wird das Kursziel mit 10.589 Punkten aktiviert. Wird hingegen das Tief vom Freitag unterschritten, generiert der Chart das Shortziel mit 7.431 Punkten.
In der kommenden Handelswoche können die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der Umfrage für die kommende Handelswoche teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Um aussagekräftige Tradingszenarien im Stundenchart abbilden zu können, möchte ich das Marktgeschehen in den ersten Tagen der neuen Handelswoche beobachten. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und handeln Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.