Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 10.338 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursgewinn von 191 Punkten (+1,9%). Der sekundäre Abwärtstrend hatte sich nach dem Fehlausbruch in der KW(47/48)/15 beschleunigt und hat nach einem weiteren Fehlausbruch auf der Unterseite (EMA200 und SMA200) ein neues Jahrestief in der KW06/16 bei 8.699 Punkten markiert. Erst die langfristige logarithmische Trendlinie (Tiefpunkte 2009/2011) bot die finale Unterstützung. Die Kerze der abgelaufenen Handelswoche weist eine enge Range von 257 Punkten auf. Der Schlusskurs der Wochenkerze notiert zum zweiten Mal in Folge über dem SMA50 (letztmals im November 2015). Der Kursanstieg wurde in der abgelaufenen Handelswoche am SMA100 ausgebremst. Der SMA20 bildet sowohl mit dem SMA50 als auch mit dem SMA100 ein Dead Cross. Zudem hat der SMA50 vor einigen Wochen ein Dead Cross mit dem SMA100 hervorgebracht. Erneut möchte ich darauf hinweisen, dass der Index m.E. vor großen Hürden (SMA100, Kumo IKH sowie die abwärts gerichtete Trendlinie) steht, an denen mit deutlicher Gegenwehr gerechnet werden muss. Übergeordnet befindet sich der DAX weiterhin im Abwärtstrend.
Nach dem Jahrestief (8.699 Punkte) im Februar konnte der DAX mit einer nach oben gerichteten Kurslücke (8.967 bis 9.134) die Abwärtsbewegung stoppen. In den darauffolgenden Monaten bildete sich ein Aufwärtstrendkanal, dessen Trendlinie jedoch nicht gehalten werden konnte. An der Unterkante der Kurslücke (10.486 bis 10.743) vom Jahreswechsel bildete der Index einen Hanging Man (linke gelbe Ellipse) und die Kurse fielen deutlich zurück. Der Wiedereintritt in den Trendkanal wurde mit einem Three Outside Down (mittlere gelbe Ellipse) beantwortet, das einen Kursverlust von über 900 Punkte zur Folge hatte. Dieser Kursverlust wurde von mehreren abwärts gerichteten Kurslücken und von Brexit-Gerüchen begleitet. Der anschließende Kursanstieg zum Beginn der KW25/16 (Brexit-Woche) brachte eine untere Inselumkehr (rechte gelbe Ellipse) hervor, die durch die Umfrageergebnisse und vor allem durch die Wettquoten zum Brexit getragen wurde und auf einen Non-Brexit hinwiesen. Am Freitag der KW25/16 folgte die Ernüchterung und der DAX eröffnete über 1.000 Punkte unter dem Vortagesschlusskurs.
Zum Beginn der abgelaufenen Handelswoche konnte die bestätigte, abwärts gerichtete Trendlinie überwunden werden, die bis dahin den Widerstand darstellte. Seitdem kann leicht steigendes Volumen verzeichnet werden, das positiv für den Kursanstieg gewertet werden kann. Die letzten drei Tageskerzen irritieren. Auf die Kurslücke vom Mittwoch folgte am Donnerstag ein Outside Day mit schwarzem Kerzenkörper, der am Freitag mit einem Inside Day beantwortet wurde. M.E. ein Zeichen der Verunsicherung bei den institutionellen Marktteilnehmern.
Achtung: Das Histogramm des Trendfolgeindikators MACD dreht weiter nach unten ab und der SlowStochastik befindet sich seit mehreren Tagen im deutlich überkauften Bereich.
Die Widerstände stellen das Wochenhoch und die abwärts gerichtete Trendlinie dar. Fällt die Unterstützung bei 10.250 Punkten, sind Kursverluste bis zu den gleitenden Durchschnitte (SMA200 und EMA200) denkbar.
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) haben die Kursverwerfungen der KW25 ebenfalls ihre Spuren hinterlassen und eine Unterstützungszone im Bereich von 9.200 Punkte hervorgebracht. Das Überwinden der Widerstandszone (9.728 bis 9.826 Punkte) hat das Kursziel bei 10.911 Punkte aktiviert.
In der kommenden Handelswoche können die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der Umfrage für die kommende Handelswoche teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen betrachte ich in Wenn/Dann-Szenarien und finden bei meinen Einschätzungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen nachvollziehen. Die o.g. Kursbewegung der letzten drei Handelstage ist in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Das Triple Cross Over-System weist weiterhin ein bestätigtes Kaufsignal aus. Folgende Tradingszenarien lassen sich ableiten: Steigt der DAX über 10.410 Punkte, können neue Longpositionen eingegangen werden bzw. können bereits gehaltene Positionen aufgestockt werden. Fällt der Index hingegen unter 10.250 Punkte zurück, können Shortpositionen lukrative Alternativen darstellen. Dieses Signal sollte vom Triple Cross Over-System mit einem bestätigtem Verkaufssignal untermauert werden. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und handeln Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert sein.