Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 10.513 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 186 Punkten (-1,7%). Der sekundäre Abwärtstrend hatte sich nach dem Fehlausbruch in der KW(47/48)/15 beschleunigt und hat nach einem weiteren Fehlausbruch auf der Unterseite (EMA200 und SMA200) ein neues Jahrestief in der KW06/16 bei 8.699 Punkten markiert. Erst die langfristige logarithmische Trendlinie (Tiefpunkte 2009/2011) bot die finale Unterstützung, die nach dem Brexit-Votum wiederholt angelaufen wurde. Durch die mehrfache Bestätigung gewinnt diese Trendlinie an Relevanz. Die Kerze der abgelaufenen Handelswoche weist eine Handelsspanne von 289 Punkten auf. Der Schlusskurs konnte sich zwar von seinem Tief absetzen, notiert jedoch unter den beiden gleitenden Durchschnitten (SMA20 und SMA100). Die Seitwärtsbewegung (10.200 bis 10.800 Punkte) setzt sich fort. Sowohl das Golden Cross von SMA20 und SMA50 als auch das Dead Cross von SMA20 und SMA100 sind weiterhin aktiv. Zudem weist der SMA50 ein Dead Cross mit dem SMA100 aus. Übergeordnet befindet sich der DAX weiterhin im Abwärtstrend.
Nach der Brexit-Lücke in der KW25/16 und dem Tief bei 9.214 Punkten gelang dem Index eine rasche Erholung, die erst Anfang August an der Oberkante der Kurslücke (10.486 bis 10.743) vom Jahreswechsel ausgebremst wurde. Die Kurslücke stellt sich seit einigen Monaten als hartnäckiger Widerstand heraus. Die Oberkante konnte bisher nicht nachhaltig überwunden werden. Sämtliche Ausbruchsversuche wurden zurückgewiesen. Die letzten beiden Tageskerzen (Dojis) der Vorwoche (KW47) zeigten die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer. Zum Beginn der abgelaufenen Handelswoche fanden die Kurse beim SMA20 und beim SMA50 ihre Unterstützung. Am Donnerstag schlugen die Bären zu und testeten den SMA100. Am Freitag folgte zur Eröffnung eine deutlich nach unten geöffnete Kurslücke, die im Tagesverlauf wieder geschlossen werden konnte. Der SMA100 konnte jedoch nicht auf Schlusskursbasis zurückerobert werden. Die Eröffnungslücke vom Freitag ist bearish zu werten, auch wenn diese geschlossen werden konnte. Der Ausgang des Referendums in Italien wird sicher Einfluss (vielleicht nur kurzfristig) auf den Wochenstart nehmen. Anschließend richtet sich das Augenmerk auf die EZB, die am Donnerstag zu Wort kommen wird. Die Widerstandszone reicht m.E. weiterhin bis 10.870 Punkte. Die Unterstützungen sind bei den gleitenden Durchschnitten (EMA200 und SMA200) und bei der 10.160 Punkte-Marke zu finden.
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) haben die Kursverwerfungen der KW25/16 ebenfalls ihre Spuren hinterlassen und eine Unterstützungszone im Bereich von 9.200 Punkte hervorgebracht. Das Überwinden der Widerstandszone (9.728 bis 9.826 Punkte) hat das Kursziel bei 10.911 Punkte aktiviert, das bis auf ca. 80 Punkte abgearbeitet ist. Die o.g. Seitwärtsbewegung (mit ihren Unterstützungs- und Widerstandszonen) ist im P&F-Chart ebenfalls gut zu erkennen. In der kommenden Handelswoche können die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich freue mich, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der Umfrage teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen betrachte ich in Wenn/Dann-Szenarien und finden bei meinen Einschätzungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen nachvollziehen. Die o.g. Eröffnungslücke vom Freitag ist gut zu erkennen. Das Triple Cross Over-System (SMA8, 21 und 42) hat ein bestätigtes Verkaufssignal hervorgebracht. Die 10.400 Punkte-Marke bildet die Unterstützung.
Folgende Tradingszenarien lassen sich ableiten:
Steigt der DAX über 10.640 Punkte, können erste spekulative Longpositionen eingegangen werden, die über 10.730 Punkten ausgebaut werden können. Das Signal sollte vom Triple Cross Over-System mit einem vorläufigen Kaufsignal untermauert werden. Rechnen Sie jedoch beim Erreichen der Widerstandszone (10.800 bis 10.870) mit Gegenbewegungen. Fällt der Index hingegen unter 10.390 Punkte zurück, können spekulative Shortpositionen lukrative Alternativen darstellen. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und handeln Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Traden Sie was Sie sehen und nicht was Sie denken!
Peter D.
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert sein.