Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.651 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 163 Punkten (-1,4%). Sowohl das Jahres-Tief 2016 (KW06 = 8.699 Punkten) als auch das Brexit-Tief fanden an der langfristigen logarithmischen Trendlinie (Tiefpunkte 2009/2011) die finale Unterstützung. Durch die mehrfache Bestätigung gewinnt diese Trendlinie an Relevanz. Der dynamische Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung (KW49/16) sorgte für Anschlusskäufe und hat die Händler zufrieden in die Weihnachtsferien geschickt. Die letzte Wochenkerze weist eine Handelsspanne von 257 Punkten und den höchsten Wochenumsatz in 2017 auf. Die Kombination der beiden letzten Wochenkerzen stellt ein bearishes Harami dar. Folgt in der KW06/17 eine weitere schwarze Wochenkerze mit Schlusskurs unter 11.508 Punkten, dann gleicht das einem Three Inside Down (Signal für eine mögliche Trendumkehr). Die Rückkehrlinie des Trendkanals blockiert den DAX weiterhin. Der SMA20 bildet sowohl mit dem SMA50 als auch mit dem SMA100 ein Golden Cross aus. Das Dead Cross von SMA50 und SMA100 ist weiterhin aktiv. Der Aufwärtstrend ist intakt.
Nach der Brexit-Lücke in der KW25/16 und dem Tief bei 9.214 Punkten gelang dem Index eine rasche Erholung, die erst Anfang August 2016 an der Oberkante der Kurslücke (10.486 bis 10.743) vom Jahreswechsel 2015/2016 ausgebremst wurde. Diese Kurslücke stellte sich über einige Monate als hartnäckiger Widerstand heraus. Letztendlich gelang der Ausbruch mit einer Kurslücke (grünes Rechteck) sowie Anschlusskäufen an den Folgetagen. Steigendes Volumen bestätigte den Ausbruch. Zum Beginn der abgelaufenen Handelswoche sind zwei bearishe Kerzen zu finden, die den Kurs unter den SMA20 führten. Die drei kleinen Kerzen der Restwoche weisen auf die Unentschlossenheit der Bullen und Bären hin. Die Handelsspanne betrug gerade mal 120 Punkte. Der SMA20 diente zur Orientierung. Auf diesem Kursniveau (11.600 Punkte) liegen sowohl eine große Call- als auch eine große Put-Position, die sich aktuell in etwa die Waage halten. Der kleine Verfallstag für den Februar findet am 17.02.2017 statt. Die Unterstützungszone wird weiterhin durch die Kursmarken 11.480 und 11.380 Punkte markiert. Die erstgenannte Marke wurde in der KW03/17 getestet, jedoch schloss der Kurs nicht darunter. Aktuell ist das Chartbild als neutral einzustufen, obwohl der Kurs über allen wichtigen gleitenden Durchschnitten notiert.
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 1,0%, Reversal = 3) haben die Kursverwerfungen der KW25/16 ebenfalls ihre Spuren hinterlassen und eine Unterstützungszone im Bereich von 9.200 Punkte hervorgebracht. Das Überwinden der Widerstandszone (10.528 bis 10.634 Punkte) hat das Kursziel bei 12.975 Punkte aktiviert, das nach dem Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung an Relevanz gewonnen hat. In der kommenden Handelswoche können die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich freue mich, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der Umfrage teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen betrachte ich in Wenn/Dann-Szenarien und finden bei meinen Einschätzungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen nachvollziehen. Die gleitenden Durchschnitte (SMA200 und EMA200) spielen im Stundenchart eine wichtige Rolle, denn das Unterschreiten vom Dienstag wurde am Mittwoch postwendend korrigiert. Aufgrund der Seitwärtsbewegung der letzten drei Handelstage ist die Aussagekraft des Triple Cross Over-System (SMA8, 21 und 42) nicht gegeben.
Folgende Tradingszenarien lassen sich ableiten:
Steigt der DAX über 11.750 Punkte, können erste Longpositionen eingegangen werden. Fällt der Index hingegen unter 11.590 Punkte zurück, können erste spekulative Shortpositionen lukrative Alternativen darstellen. Rechnen Sie im Kursbereich von 11.500 Punkten mit Gegenbewegungen. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und handeln Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Traden Sie was Sie sehen und nicht was Sie denken!
Peter D.
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert sein.