DAX – Update KW17 vom 22.04.2015

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Nachdem der DAX zum Verfallstag letzter Woche einige hundert Punkte verloren hatte, konnte der Index an den ersten beiden Tagen der neuen Handelswoche mit Kursgewinnen glänzen und die 12.000 Punkte-Marke wurde erneut überschritten. Die gestrige Tageskerze stimmt mich jedoch etwas misstrauisch. Nach einer nach oben gerichteten Kurslücke von 103 Punkten und anschließenden Kursgewinnen, folgten deutliche Kursabschläge (166 Punkte) und das Eröffnungsgap wurde bis auf 21 Punkte geschlossen. Die Anschlusskäufe wurden am Nachmittag erneut abverkauft und der Schlusskurs lag unter der Eröffnung. Die letzte Abwärtsbewegung wurde mittlerweile etwas mehr als 50% korrigiert und der Schlusskurs notiert in etwa beim 38%-Fibonacci-Retracement. Anhand des Stundencharts lassen sich folgende Szenarien ableiten: Steigt der DAX über 12.090 Punkte können erste Longpositionen eingegangen werden. Weniger aggressive Trader warten Kurse über dem 62%-Fibonacci-Retracement ab. Fällt der DAX hingegen unter das gestrige Tagestief zurück, dann können sich Shortpositionen unterhalb von 11.890 Punkte rentieren. Achten Sie bei Ihren heutigen Entscheidungen erneut auf die Wirtschaftsdaten, denn die Veröffentlichung kann zu kurzfristigen erratischen Kursbewegungen führen.
Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!

KW17 DAX Tageschart Update vom 220415

 

KW17 DAX Stundenchart Update vom 220415

 

Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!

Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.


KW16 DAX Wochenchart

Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.689 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 686 Punkten (-5,5%). Die langersehnte Korrektur hat in den letzten beiden Handelstagen erste Formen angenommen und prompt erscheinen Artikel in den Medien, um die Kursverluste zu erklären (erneute Grexxit-Gefahr). Der Hype der letzten Wochen wurde durch die Öffnung der Geldschleusen der EZB ausgelöst und wird m.E. für eine riesige Blase (fundamental ist die Art und Weise des Kursanstiegs nicht zu erklären => m.E. eine psychologische Überbewertung) im Markt sorgen, die sich irgendwann (bisher ist charttechnisch nicht zu erkennen, wann es soweit ist) entladen wird. Die Wochenkerze weist eine Range von 713 Punkten auf. Das ATH (12.391 Punkte) der KW15 konnte nicht übertroffen werden. Der Index bewegt sich im sekundären Trend in einem aufwärts gerichteten Trendkanal und ist aufgrund der laufenden Korrektur in die Mitte des Kanals zurückgekehrt. Aktuell findet der Kurs beim SMA10 seine Unterstützung. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) ist trotz der starken Kursverluste weiterhin intakt, da die übergeordnete Performance für das Golden Cross ausschlaggebend ist. Beim Trendfolgeindikator MACD (kurzfristige Einstellungen) hat sich erneut ein Verkaufsignal ausgebildet, jedoch steht beim SlowStochastik-Oszillator die Ampel weiterhin auf grün. Für mittel- bis langfristige Investoren sind die Signale aus dem Chart weiterhin positiv zu werten. Am Fibbonacci-Retracement können Sie erkennen, dass die Korrektur bisher noch nicht einmal das 24%-Retracement-Level der letzten mittelfristigen Aufwärtsbewegung erreicht hat.

 

KW16 DAX TageschartIm laufenden sekundären Aufwärtstrend (mit dem Tief im Oktober 2014) ist der zweimalige Ausbruch aus dem Trendkanal im Tageschart deutlich zu erkennen. Die Kanallinie wurde zuvor mehrfach getestet und anschließend konnte dieser Widerstand überwunden werden. Mitte Januar hat die Beschleunigung des Trends eingesetzt, die sicherlich durch die Entscheidung der EZB mitgetragen wird. Die Übertreibung der Aufwärtsbewegung lässt sich an den Bollinger-Bändern erkennen. Der Kurs bewegte sich über Wochen am oder über dem oberen Bollinger-Band. Am ehemaligen ATH hat sich eine bearishe Umkehrformation ausgebildet, auf die ich näher eingehen möchte. Die ersten beiden Kerzen innerhalb der linken gelben Ellipse weisen auf ein bearishes Harami hin. Es folgte eine weitere bearishe Kerze, die unter dem Tief des Harami schloss. Diese Kerzenkombination wird als Three Inside Down bezeichnet und stellt ein starkes Verkaufssignal dar, wenn diese an Kurshochs auftritt. Anschließend folgte eine zweiwöchige Korrekturbewegung von mehreren hundert Punkten in Form einer Flagge. Im tertiären Trend wird eine Flaggenbildung als Fortsetzungsformation des übergeordneten Trends angesehen. Die Formation wurde ihren Ruf gerecht und vor drei Wochen gelang der Ausbruch mit einer Kurslücke und einer starken weißen Kerze. Der Kurs orientierte sich in den darauffolgenden Tagen an der Trendkanallinie und am Freitag, den 10.04.2015 folgte eine weitere Kurslücke und der Ausbruch (starke weiße Kerze) aus dem Trendkanal (rechte gelbe Ellipse). Bereits am Dienstag kündigte sich an, dass die Kurslücke geschlossen werden könnte. Die Gewissheit folgte am Donnerstag mit einer langen schwarzen Kerze und am Freitag setzte sich der Abverkauf mit einer weiteren langen schwarzen Kerze fort. Die Kurslücke vom 10.04.2015 (Ausbruch aus dem Trendkanal) ist somit als Erschöpfungslücke zu werten und die Signale sollten Beachtung finden. Der Anstieg der letzten Wochen wurde von fallendem Volumen begleitet, was als Divergenz zum Kursanstieg anzusehen ist. Das Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) bestätigt den Aufwärtstrend nach wie vor, jedoch ist der Index bereits deutlich unter seinen SMA20 zurückgefallen. Der nächste Unterstützungsbereich liegt knapp unterhalb der 11.600 Punkte-Marke (Tief der Flagge und SMA50). Die Verkaufssignale beim Trendfolgeindikator MACD (12, 26, 9 und 19, 39, 9) und der SlowStochastik wurden ausgebaut. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung auf 11.580/11.590 Punkte nachziehen. Swingtrader mit Shortpositionen können sich zur Gewinnabsicherung an der 12.020 Punkte-Marke orientieren. Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das in der KW08 geformte Dreifachtop nachhaltig überwunden. Anschließend folgten zwei weitere Doppeltops, die nach oben aufgelöst wurden. Das gleicht einem „Backing and Filling“ und untermauerte den starken Aufwärtstrend. Das Kursziel bei 12.176 Punkte (Ableitung aus 11/2014) wurde mit dem ehemaligen ATH in der KW12/2015 erreicht. Zudem wurde das Kursziel bei 12.298 Punkte abgearbeitet. Das nächste Kursziel ist bei 12.735 Punkte auszumachen und ist weiterhin aktiv. Der Kurs ist durch die Korrekturbewegung an seiner aufwärts gerichteten Trendlinie angelangt. Unmittelbar darunter liegt das Unterstützungniveau bei ca. 11.580 Punkte (passt sehr gut zum o.g. Unterstützungsbereich), das es zu verteidigen gilt. In der kommenden Handelswoche könnten die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich seit einigen Wochen eine Umfrage zur Performance des DAX für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die kommende Woche teilnehmen.

KW16 DAX Stundenchart P&F

 

KW16 DAX StundenchartAusblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten vier Handelswochen gut nachvollziehen. Der Kurs befindet sich im kurzfristigen Abwärtstrend und hat bereits eine bestätigte, akzelerierende Trendlinie ausgebildet. Das Triple Cross Over-System bestätigt den Abwärtstrend. Die Kurslücke (gelbes Rechteck) wurde am Donnerstag vollständig geschlossen und der Index beschleunigte anschließend seine Abwärtsbewegung. Selbst die 12.000 Punkte-Marke (gelber Kreis) konnte nur kurze Zeit verteidigt werden. Das nächsten kurzfristige Unterstützungslevel liegt unterhalb von 11.600 Punkte. Widerstände stellen die abwärts gerichtete Trendlinie und die 11.800 Punkte-Marke dar. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.815 Punkte, können long orientierte Trader erste Positionen platzieren. Zur Bestätigung sollten der Trendfolgeindikator MACD und der SlowStochastik-Oszillator ebenfalls Kaufsignale aussenden.
Shorttrader können erste Positionen unterhalb von 11.590 Punkte platzieren bzw. können hier bereits gehaltene Positionen aufgestockt werden.
Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!

 

Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!

Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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