Am Dienstag gelang dem DAX mit einer beeindruckenden, langen weißen Kerze der Ausbruch aus dem Trendkanal. Der SMA50 und das 38%-Fibonacci-Retracement der gesamten Abwärtsbewegung stellten den Kreuzwiderstand dar. Am Mittwoch folgte zur Eröffnung auf die bullishe Vortagskerze eine nach oben gerichtete Kurslücke, jedoch brachte der Handelstag einen Doji hervor. Doji-Kerzen vermitteln Unsicherheit und stellen damit eine Pattsituation zwischen Bullen und Bären dar. Dieses Unsicherheit setzte sich am Donnerstag mit einem Inside Day fort. Weiterhin wird der Kursanstieg ohne Volumenanstieg begleitet und ist somit mit Vorsicht zu genießen. Möglicherweise ist der Anstieg von großen Spekulanten, jedoch nicht von institutionellen Anlegern getrieben. Diese Annahme führe ich auf die anstehende EZB-Sitzung und die EZB-Pressekonferenz (10.03.2016) zurück. Die Erwartungen für weitere geldpolitische Lockerungen sind hoch und werden seit Wochen in den Medien diskutiert. Sollten die Erwartungen enttäuscht werden, könnte sich der Ausbruch vom 1. März als vorgezogener Aprilscherz entpuppen. Werden die Erwartungen hingegen erfüllt, steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere Kursaufschläge deutlich an und könnte zusätzlichen Anreiz für die institutionellen Anleger bieten. Heute ist der erste Freitag im Monat und um 14:30 Uhr werden die Non-farm Payrolls in den USA veröffentlicht. Rechnen Sie bei der Bekanntgabe mit unkontrollierten Bewegungen bei den Forex-Märkten und Aktienindizes. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und handeln Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
DAX – Rückblick KW08/2016 und Ausblick KW09/2016
Rückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 9.513 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursgewinn von 125 Punkten (+1,3%). Der sekundäre Abwärtstrend hat sich nach dem Fehlausbruch in der KW(47/48)/15 beschleunigt und hat in der KW06/16 ein neues Jahrestief bei 8.699 Punkten markiert. Die langfristige Trendlinie (Tiefpunkte 2009/2011) bot Unterstützung. Die letzte größere Aufwärtsbewegung wurde mittlerweile etwas über das 127%-Fibonacci-Retracement hinaus korrigiert. Wiederholt sich die Abwärtsbewegung aus 2015 (linkes rotes Rechteck), lässt sich ein Kursziel bei 8.365 Punkte ermitteln, welches sehr gut mit dem Kurstief aus 10/14 übereinstimmt. Die Wochenkerze der vergangenen Handelswoche weist eine Range von 456 Punkten auf und konnte per Schlusskurs die wichtige Unterstützung bei 9.300 Punkten verteidigen. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) wurde in der KW36/15 aufgelöst und in ein Dead Cross umgewandelt. Seit einigen Wochen dreht der SMA40 nach unten ab und bestätigt den Abwärtstrend zusätzlich.
Hinweis: Die o.g. langfristige Trendlinie (Unterstützung) stammt aus dem logarithmischen Charteinstellungen. Eine Regel in der Technischen Analyse lautet: Findet ein gültiger logarithmischer Trendlinienbruch statt (liegt aktuell nicht vor), kann die arithmetische Trendlinie als Kursziel (verläuft aktuell bei ca. 7.430 Punkten) angesehen werden.
Im Tageschart hat sich am Top (Anfang Dezember) der letzten großen Aufwärtsbewegung eine bearishe Umkehrformation in Form eines Three Outside Down (gelbes Rechteck) ausgebildet, welches am Folgetag mit einer langen schwarzen Kerze und steigendem Volumen seine Bestätigung fand. Der Kurs fiel unter die bestätigte Aufwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt) und unter die mittelfristige Abwärtstrendlinie zurück. Die Korrektur endete nahezu punktgenau am 62%-Fibonacci-Retracement der letzten Aufwärtsbewegung (das Retracement ist aus Übersichtsgründen nicht mehr im Chart eingezeichnet). Die anschließende Kurserholung endete zum Jahresende 2015 erneut an der mittelfristigen Abwärtstrendlinie. Zum Jahresauftakt folgte die Ernüchterung und der Index hinterlässt eine deutliche Kurslücke (rotes Rechteck), die selbst im Wochenchart zu finden ist. Bereits am ersten Handelstag wurde das Zwischentief (22.12.2015) bei ca. 10.400 Punkten auf Schlusskursbasis unterschritten. Mit der Unterschreitung des Tiefs (14.12.2015) bei 10.123 Punkten hatte sich ein vorläufiger und beschleunigter Abwärtstrend ausgebildet. Der Kursanstieg, der auf das Zwischentief bei 9.315 Punkten folgte, endete punktgenau am 38,2%-Fibonacci-Retracement (9.905 Punkte). Der Anstieg erreichte somit die Trendkanallinie nicht und kann somit als Zeichen der Stärke des laufenden Abwärtstrends gewertet werden. In der KW06/16 rutschte der DAX unter die Rückkehrlinie seines beschleunigten Abwärtstrends und fand erst bei der 8.700 Punkte-Marke seine Unterstützung.
In der abgelaufenen Handelswoche wurden die anfänglichen Kursgewinne bis Mittwoch abverkauft. Die Korrektur endete wenige Punkte unterhalb des 50%-Fibonacci-Retracements der laufenden Aufwärtsbewegung. Am Donnerstag folgte eine nach oben gerichtete Kurslücke von > 100 Punkten. Die Gewinne wurden bis zum Schlusskurs ausgebaut. Die Kerze gleicht einem Inside Day, deren Charaktereigenschaft Unentschlossenheit zwischen Bullen und Bären zugeschrieben wird. Am Freitag zeigte sich, dass die Bullen die Oberhand gewinnen konnten und abermals folgte ein Eröffnungsgap von > 100 Punkten. Das Kurshoch vom Montag stellte am Freitag den Widerstand dar. Der Verlauf der letzten beiden Handelstage weist auf eine Bärenfalle vom Mittwoch hin. Die Kurslücke (grünes Rechteck) und das Tief der KW06/16 stellen die aktuellen Unterstützungen dar. Die Widerstände sind an der abwärts gerichteten Trendkanalline und an der 9.600 Punkte-Marke auszumachen. Können diese Hürden mit ansteigendem Volumen überwunden werden, dann ist mit weiteren Kurszuwächsen zu rechnen, jedoch ist die 9.905 Punkte-Marke die entscheidende Hürde für eine mögliche Trendwende. Die Cross Over-Systeme (SMA20, SMA50, SMA100 und SMA200) weisen alle bestätigte Verkaufssignale aus. Anmerkung: Der laufende Kursanstieg wird von fallendem Volumen (siehe blaue Linie) begleitet und stellt somit eine Divergenz zum Kursverlauf dar. Beim Dow Jones Industrial und beim S&P500 ist diese Divergenz noch stärker ausgeprägt!
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das ausgebildete Doppeltop der KW41/15 nach oben aufgelöst werden und das Kursziel bei 11.469 Punkten wurde aktiviert. Das Kursziel wurde bis auf 38 Punkte angelaufen, anschließend setzte die Korrektur in der KW49/15 ein. Durch das Unterschreiten der 10.748 Punkte-Marke (KW49/15) wurde das Kursziel mit 9.680 Punkten auf der Shortseite aktiviert, welches durch den Bruch der Unterstützung bei 10.589 Punkten an Relevanz gewonnen hatte. Diese Kursmarke wurde in der KW02/16 erreicht und selbst die beiden Kursziele im Bereich von 8.900 Punkten wurden in der KW06/16 abgearbeitet. Auf der Shortseite ist weiterhin das Kursziel bei 8.588 Punkte (in der KW05/16 aktiviert) aktiv. Auf der Longseite konnte der Kursanstieg ein Kursziel mit 10.432 Punkte hervorbringen. Aktuell hat sich ein Dreifachtop ausgebildet, dass beim Übersteigen der 9.584 Punkte-Marke (passt gut mit den o.g. Widerständen zusammen) nach oben aufgelöst wird. In der kommenden Handelswoche können die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die KW09/16 teilnehmen.
Ausblick und Timing für Trader:
Ausblicke und Prognosen betrachte ich immer in Wenn/Dann-Szenarien und finden bei meinen Einschätzungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten beiden Handelswochen nachvollziehen. Die o.g. Korrektur bis zum 50%-Fibo-Level und die ansschließenden Kursanstiege der letzten beiden Handelstage sind deutlich zu erkennen. Das Triple Cross Over-System weist ein bestätigtes Kaufsignal aus. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten: Steigt der DAX über 9.610 Punkte, können neue Longpositionen platziert werden bzw. können bereits gehaltene Longpositionen aufgestockt werden. An der Trendknallinie ist jedoch mit Widerstand zu rechnen. Fällt der Index hingegen unter die Kurslücke (Unterstützung) und unter die 9.390 Punkte-Marke zurück, können Shortpositionen erneut lukrative Alternativen darstellen. Dieses Signal sollte vom Trendfolgeindikator MACD und vom SlowStochastik untermauert werden. Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und handeln Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!
Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!
Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.