DAX – Rückblick KW22 und Ausblick KW23

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KW22 DAX WochenchartRückblick und Fakten:
Der DAX notiert am Ende der abgelaufenen Handelswoche bei 11.414 Punkten. Das entspricht im Wochenvergleich einem Kursverlust von 401 Punkten (-3,4%). Die Wochenkerze weist eine Range von 516 Punkten auf. Die Kursgewinne der Vorwoche sind somit passè. Die Wochenkerze hat erneut den aufwärts gerichteten Trendkanal nach unten verlassen und setzt somit die Konsolidierung fort. In den vergangenen Wochen habe ich darauf hingewiesen, dass die Konsolidierung einen interessanten Punkt erreicht hat, da im Tief die aufwärts gerichtete Trendlinie des Trendkanals erreicht wurde. Eine Regel der technischen Analyse beim Traden von Trendkanälen lautet: In einem aufwärts gerichteten Trendkanal werden an der Rückkehrlinie keine Shortpositionen eröffnet, sondern Longpositionen beim Rücklauf an die Trendlinie des Kanals. Das aktuelle Unterschreiten der Trendlinie beträgt mehr als 3% und somit erhält der Trendlinienbruch aus technischer Sicht seine Gültigkeit. Diese Aussage trifft im logarithmischen Chartbild (wie hier gezeigt) zu. Im arithmetischen Chartbild steht der Kurs exakt an der Trendlinie, die sich somit als Unterstützung herausstellt und halten sollte, damit der sekundären Trend nicht gefährdet wird. Sollte die Unterstützung bei 11.150 Punkte unterschritten werden, ist mit einem Trendwechsel zu rechnen. Achten Sie auf diese Kursmarke! Die Widerstände stellen der SMA10 und die darüber liegende Trendkanallinie. Das Golden Cross der beiden SMAs (10 und 40) ist trotz der laufenden Konsolidierung weiterhin intakt, da die übergeordnete Performance für das Golden Cross ausschlaggebend ist. Beim Trendfolgeindikator MACD (kurzfristige Einstellungen) ist das Verkaufssignal weiterhin aktiv.

 


KW22 DAX TageschartIm laufenden sekundären Aufwärtstrend (mit dem Tief im Oktober 2014) ist der zweimalige Ausbruch aus dem Trendkanal im Tageschart deutlich zu erkennen. Die Kanallinie wurde zuvor mehrfach getestet und anschließend konnte dieser Widerstand überwunden werden. Mitte Januar hat die Beschleunigung des Trends eingesetzt, die sicherlich durch die Entscheidung der EZB mitgetragen wird. Die Übertreibung der Aufwärtsbewegung lässt sich an den Bollinger-Bändern erkennen. Der Kurs bewegte sich über Wochen am oder über dem oberen Bollinger-Band. Am ehemaligen ATH (linke gelbe Ellipse) hat sich eine bearishe Umkehrformation ausgebildet, auf die ich näher eingehen möchte. Die ersten beiden Kerzen weisen auf ein bearishes Harami hin. Es folgte eine weitere bearishe Kerze, die unter dem Tief des Harami schloss. Diese Kerzenkombination wird als Three Inside Down bezeichnet und stellt ein starkes Verkaufssignal dar, wenn diese an Kurshochs auftritt. Anschließend folgte eine zweiwöchige Korrekturbewegung von mehreren hundert Punkten in Form einer Flagge. Im tertiären Trend wird eine Flaggenbildung als Fortsetzungsformation des übergeordneten Trends angesehen. Die Formation wurde ihrem Ruf gerecht und in der KW14 gelang der Ausbruch mit einer Kurslücke und einer starken weißen Kerze. Der Kurs orientierte sich in den darauffolgenden Tagen an der Rückkehrlinie des Trendkanals und am Freitag, den 10.04.2015 folgte eine weitere Kurslücke und der Ausbruch (starke weiße Kerze in der gelben Ellipse am ATH der KW15) aus dem Trendkanal. Anschließend folgte der starke Abverkauf an den letzten beiden Handelstagen der KW16. Die Kurslücke vom 10.04.2015 (Ausbruch aus dem Trendkanal am ATH) ist somit als Erschöpfungslücke zu werten und die Signale sollten Beachtung finden. In der grünen Ellipse können Sie erkennen, dass sich in der KW19 ein Bullish Engulfing ausbildete und am Folgetag folgte zur Eröffnung eine Kurslücke, die anschließend geschlossen wurde. Der Tag endete mit einer langen weißen Kerze, die über dem Engulfing und nahe dem Kurshoch geschlossen hat. Diese Kerzenkombination wird Three Outside Up bezeichnet und stellt nach Konsolidierungen bzw. Korrekturen ein starkes bullishes Signal dar, auf das ich in der KW19 hingewiesen hatte. Das Signal wurde jedoch nicht bestätigt und ist somit als Fehlsignal zu werten. In der KW21 folgte nach der starken weißen Kerze vom Montag eine aufwärts gerichtete Kurslücke und Kursgewinne von mehreren hundert Punkten. Der Index ist mit der Kurslücke regelrecht in seinen Trendkanal zurückgesprungen. Leider blieben die Anschlusskäufe aus und auch das Volumen war eher dünn. Die Signalbestätigung für die Kurslücke ist somit ausgeblieben, was ein Warnsignal darstellte. Die Warnsignale (fehlende Bestätigungen) bei bullishen Kursformationen häufen sich. Es ist Vorsicht geboten. Am ersten Handelstag der abgelaufenen Handelswoche erreichte die Kurserholung bis auf 3 Punkte das 62%-Fibonacci-Retracement der letzten Abwärtsbewegung. Anschließend setzten die Kursverluste ein. Das Triple Cross Over-System (SMA20, SMA50 und SMA200) sendet seit der KW20 ein vorläufiges Verkaufssignal, indem der SMA20 den SMA50 von oben nach unten gekreuzt (Dead Cross) hat. Die Kursmarken 11.370 und 11.150 Punkte stellen die aktuellen Unterstützungen dar. Die Widerstände sind bei der Trendkanallinie, der primären Trendlinie (läuft durch den Trendkanal) sowie bei der 11.930 Punkte-Marke auszumachen. Der Trendfolgeindikator MACD (19, 39, 9) weist erneut ein Verkaufssignal aus und der MACD (12, 26, 9) steht kurz davor. Der SlowStochastik bestätigt das Verkaufssignal beim MACD. Swingtrader mit Longpositionen sollten den Stopp Loss zur Gewinnabsicherung bei 11.150 Punkte platzieren.
Im Point&Figure-Chart (Stundenchart, Boxgröße = 0,5%, Reversal = 3) konnte das in der KW08 geformte Dreifachtop (rote gestrichelte Linie) nachhaltig überwunden werden. Anschließend folgten zwei weitere Doppeltops, die nach oben aufgelöst wurden. Das gleicht einem „Backing and Filling“ und untermauerte den starken Aufwärtstrend. Das Kursziel bei 12.176 Punkte (Ableitung aus 11/2014) wurde mit dem ehemaligen ATH in der KW12/2015 erreicht. Zudem wurde das Kursziel bei 12.298 Punkte abgearbeitet. Das nächste Kursziel ist bei 12.735 Punkte auszumachen und ist trotz der laufenden Konsolidierung weiterhin aktiv. Der Kurs hat seine sekundäre, aufwärts gerichtete Trendlinie (gestrichelte schwarze Linie) in der KW20 unterschritten. Das Kursziel auf der Shortseite mit 10.484 Punkte ist aktiv und dürfte mit dem Unterschreiten der 11.150 Punkte-Marke an Relevanz gewinnen. In der kommenden Handelswoche könnten die Kurse erneut durch einige interessante Wirtschaftsdaten beeinflusst werden. Neben dem wöchentlichen „DAX – Rückblick und Ausblick“ erstelle ich seit einigen Wochen eine Umfrage zur DAX-Performance für die kommende Handelswoche. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und an der DAX – Performance-Umfrage für die kommende Woche teilnehmen.

KW22 DAX Stundenchart P&F

 


KW22 DAX StundenchartAusblick und Timing für Trader
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Ausblicke und Prognosen sind immer in Wenn/Dann-Szenarien zu betrachten und finden bei meinen Betrachtungen ihre Relevanz auf Schlusskursbasis im Stundenchart. Alle folgenden Szenarien finden ihre Gültigkeit und Umsetzung nur dann, wenn die Kriterien auf Schlusskursbasis im Stundenchart zutreffen!
Im Stundenchart können Sie die Kursbewegungen der letzten vier Handelswochen gut nachvollziehen. Der Kurs befindet sich seit dem Hoch am Dienstag in einer beschleunigten Abwärtsbewegung. Der Kurs bewegt sich am unteren Bollinger Band. Das Triple Cross Over-System sendet ein bestätigtes Verkaufssignal. Der Trendfolgeindikator MACD bestätigt das Verkaufssignal aus dem Chart. Anhand von Support- und Resistanceansätzen lassen sich folgende Tradingszenarien ableiten:
Steigt der DAX über 11.670 Punkte, kann neben dem Zwischenhoch auch die abwärts gerichtete Trendlinie überschritten werden und es können erste Longpositionen platziert werden. Neben dem Triple Cross Over-System sollte auch der MACD ein Kaufsignal zur Bestätigung aussenden.
Fällt der DAX hingegen unter 11.370 Punkte, können Shorttrader erste Positionen platzieren bzw. können bereits gehaltene Positionen ausgebaut werden. Weniger mutige Shorttrader warten Kurse unter 11.150 Punkte zum Einstieg ab.
Ausblick und Timing richten sich an Swing- und Daytrader. Die genannten Tradingszenarien beziehen sich auf die Schlusskursbasis im Stundenchart. Die komplette Analyse bezieht sich auf die Schlusskursbasis der Xetra-Kurse. Beobachten Sie die Entwicklung an den Märkten und traden Sie zunehmende Wahrscheinlichkeiten, unabhängig ob long oder short!

 

Peter D.
Traden Sie was Sie sehen, nicht was Sie denken!

Die hier vorgestellten Kommentare und Marktanalysen sind keine Beratung oder Wertpapierdienstleistung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen keine Handlungsempfehlung zum Kauf oder Verkauf jeglicher Art von Wertpapieren oder Derivaten dar. Für eventuell entstehende finanzielle Schäden wird keine Haftung übernommen. Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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